Die vorgelegte Masterarbeit widmet sich mit dem Phänomen des Scheiterns einer Thematik, welche erst zögerlich in der (bildungs-)wissenschaftlichen Theoriebildung anzukommen scheint. Als Hintergrundfolie, vor der die Thematik des Scheiterns aufgespannt wird, dient das Konzept des Fremden, welches sich bereits bei Wilhelm von Humboldt in dem Gedanken einer Bildung des Menschen in Auseinandersetzung mit Anderem, Fremden finden lässt als auch später bei Bernhard Waldenfels, wo es in einer radikaleren Form als das Übersteigen einer bestimmten Ordnung gedacht wird. Diese Aspekte von Fremdheit werden im Rahmen einer literarischen Auseinandersetzung an Wolfgang Herrndorfs autobiographischen Blog Arbeit und Struktur (2015) herangetragen und es wird der Frage nachgegangen, inwieweit in dem Blog ein Zusammenhang zwischen der Erfahrung des Scheiterns und Bildungsprozessen rekonstruiert werden kann. Bildung kann in diesem Sinn als ein Antwortgeben auf den Einbruch eines Fremden gezeigt werden und ist somit unter dem Blickwinkel des Getroffen-Werdens und des Erleidens zu betrachten. Es gilt den Blick zu schärfen für jene Phänomene der Bildung, welche im Rahmen einer gewissen Negativität oder schmerzhafter Erfahrungen stattfinden.
The master thesis presented here is a contribution to the phenomenon of failure, a subject which only lately and rather hesitantly has been dealt with in the educational sciences. The underlying theory upon which the topic of failure is inquired into, is the concept of strangeness, which can already be found in Wilhelm von Humboldt‘s ideas on the education of man in dealing with the other, as well as in the theoretical works of Bernhard Waldenfels, where strangeness is described in a more radical form as an exceeding of an existing order. These aspects of strangeness are discussed by applying them to Wolfgang Herrndorf‘s autobiographic blog Arbeit und Struktur (2015) and the question is pursued, in what way a connection between the experience of failure and an educational process can be re-construed. In this sense education can be shown as a response to the intrusion of strangeness and therefore can be seen under the aspect of being hurt and suffering. It is important to increase awareness for those phenomena in education, which take place in association with a certain negativity or a painful experience.
Die vorgelegte Masterarbeit widmet sich mit dem Phänomen des Scheiterns einer Thematik, welche erst zögerlich in der (bildungs-)wissenschaftlichen Theoriebildung anzukommen scheint. Als Hintergrundfolie, vor der die Thematik des Scheiterns aufgespannt wird, dient das Konzept des Fremden, welches sich bereits bei Wilhelm von Humboldt in dem Gedanken einer Bildung des Menschen in Auseinandersetzung mit Anderem, Fremden finden lässt als auch später bei Bernhard Waldenfels, wo es in einer radikaleren Form als das Übersteigen einer bestimmten Ordnung gedacht wird. Diese Aspekte von Fremdheit werden im Rahmen einer literarischen Auseinandersetzung an Wolfgang Herrndorfs autobiographischen Blog Arbeit und Struktur (2015) herangetragen und es wird der Frage nachgegangen, inwieweit in dem Blog ein Zusammenhang zwischen der Erfahrung des Scheiterns und Bildungsprozessen rekonstruiert werden kann. Bildung kann in diesem Sinn als ein Antwortgeben auf den Einbruch eines Fremden gezeigt werden und ist somit unter dem Blickwinkel des Getroffen-Werdens und des Erleidens zu betrachten. Es gilt den Blick zu schärfen für jene Phänomene der Bildung, welche im Rahmen einer gewissen Negativität oder schmerzhafter Erfahrungen stattfinden.
The master thesis presented here is a contribution to the phenomenon of failure, a subject which only lately and rather hesitantly has been dealt with in the educational sciences. The underlying theory upon which the topic of failure is inquired into, is the concept of strangeness, which can already be found in Wilhelm von Humboldt‘s ideas on the education of man in dealing with the other, as well as in the theoretical works of Bernhard Waldenfels, where strangeness is described in a more radical form as an exceeding of an existing order. These aspects of strangeness are discussed by applying them to Wolfgang Herrndorf‘s autobiographic blog Arbeit und Struktur (2015) and the question is pursued, in what way a connection between the experience of failure and an educational process can be re-construed. In this sense education can be shown as a response to the intrusion of strangeness and therefore can be seen under the aspect of being hurt and suffering. It is important to increase awareness for those phenomena in education, which take place in association with a certain negativity or a painful experience.