Abstract (deu)
Erwerbsarbeit nimmt einen großen Stellenwert im Leben, und viel Zeit davon ein. Sie ist mehr, als die Tätigkeit, mit der wir Geld verdienen, sie konstituiert auch einen Teil unserer Identität. Und so wirken sich neue Unsicherheiten in den Arbeitsverhältnissen auch auf unser Selbst aus. Die Arbeitswelt ist zugleich von Machtverhältnissen und sozialen Sicherungen durchzogen, wobei sich die Zusammensetzung im Verlauf des Spätkapitalismus mehrfach stark verändert hat.
In dieser Arbeit sollen Machtbeziehungen und Akteure in den Arbeitswelten identifiziert und analysiert werden. Durch die Verlegung des Fokusses weg vom Normalarbeitsverhältnis, hin zu seinen Rändern, verdeutlichen sich Widersprüche und Absurditäten in der Art, wie der Sozialstaat und die Gesellschaft das Normalerwerbsarbeitsverhältnis hochhalten und damit dem kapitalistischen System in die Hände spielen. Die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt werden vor dem zeitgeschichtlichen und gegenwärtigen Kontext leichter interpretierbar.
Das einführende Kapitel ist Michel Foucault und einigen Vertretern der Frankfurter Schule gewidmet, ihre Überlegungen erweitern zunächst den kritischen Blick auf das Arbeitsverhältnis. Es folgen Analysen der Arbeitswelten der Frauen, der Arbeitslosigkeit und des Prekariats. Abschließend wird ein Lösungsansatz vorgestellt, bei dem der Mensch durch die Entkoppelung von Arbeit und Einkommen, von einschränkenden Erwerbsarbeitsverhältnissen befreit wird, während Arbeit selbst gleichzeitig noch wichtiger werden kann als bisher.