Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den sprachlichen Unterschieden zwischen zwei deutschsprachigen Übersetzungen von Mark Twains Tom Sawyer (1876) und Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf (1945-1948), welche erst vor wenigen Jahren neu übersetzt wurden. Ziel ist es, die Unterschiede zwischen der älteren und der neuen Übersetzung der beiden Klassiker, durch eine direkte Gegenüberstellung von Textausschnitten, aufzuzeigen.
Der heute viel diskutierte Begriff political correctness spielt hierbei eine besonders große Rolle, da diese Debatte der Grund für die Neuübersetzung der Pippi Langstrumpf-Geschichten war. Daher wird zunächst ein Überblick über dieses Thema gegeben, außerdem werden weitere Gründe für Neuübersetzungen von Kinder- und Jugendliteraturklassikern angeführt. Um ein breiteres Spektrum abzudecken wurde für die Analyse des Tom Sawyers nicht die politisch korrekte Übersetzung ausgewählt, sondern jene, welche dem Werk seine ursprüngliche Sprache zurückgibt und so dafür sorgt, dass die deutsche Übersetzung nun originalgetreuer ist.
Außerdem werden Schwierigkeiten aufgezeigt, mit welchen Übersetzer_innen von Kinder- und Jugendliteratur besonders sorgfältig umgehen müssen. Auch die Tatsache, dass sich Sprache in einem stetigen Wandel befindet wird nicht außen vorgelassen.
Für die sprachliche Analyse werden die verschiedenen Textausschnitte in die Kategorien Kulturspezifika, inhaltliche Differenzen, Kürzungen/Ergänzungen, sprachliche Kreativität, andere Ausdrucksweise, Verletzung stilistischer Normen, (sprachliche Varietäten) und political correctness eingeteilt. In einer abschließenden Zusammenfassung werden die Vor- und Nachteile von Neuübersetzungen gegenübergestellt.