Abstract (deu)
Beim Vergleich von Ilse Aichingers früher und später Kurzprosa wird eine radikale Veränderung ihres Schreibens offensichtlich. Während die Veränderungen auf der inhaltlichen Ebene vom Bearbeiten von Erinnerung bis zum Prosagedicht und wieder zurück zu konkreteren Inhalten schon vielfach Erwähnung fanden, wurden die überaus auffälligen Veränderungen auf der sprachlichen Ebene bisher nur wenig bearbeitet. In dieser Diplomarbeit wird versucht, diese sprachlichen Besonderheiten, Konstanten und Veränderungen durch eine Analyse ausgewählter Kurzprosa aus allen Schaffensperioden Aichingers zu beschreiben. Diese Analyse basiert auf Roman Jakobsons Funktionsmodell von Sprache. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der metasprachlichen und poetischen Funktion in Aichingers Texten. Ein Arbeiten, das sich stark an Ilse Aichingers Texten, ihrer außergewöhnlichen Sprache und einer immer wiederkehrenden Thematisierung der Lektüre selbst orientiert, steht dabei methodisch im Zentrum.