Abstract (deu)
Traditionelle makroökonomische Nachfrage- und Angebotsargumente können die unaufhörlichen Schwankungen des heutigen Ölpreises nicht erklären. Daraus ergibt sich die Frage: Was treibt die Ölpreise an und können Prognosen helfen, die zukünftige Ausrichtung der Ölpreise bei Volatilität zu identifizieren? Mixed-Data-Sampling (MIDAS) Regression ist ein Thema von wachsendem Interesse, da die erfragte Variable oft mit einer niedrigeren Frequenz erwünscht ist, während die relevanten Daten in einer höheren Frequenz verfügbar sind. In diesem Zusammenhang ist die Rolle der hochfrequenz Finanz- und Energiemarktdaten bei der Vorhersage des Rohölpreises von zunehmender Bedeutung. Dies fußt darauf dass diese Märkte dazu neigen, die Auswirkungen der Volatilität nahezu sofort, im Gegensatz zu anderen längerfristig anhaltenden makroökonomischen Indikatoren, zu erfassen. Ich untersuche die Vorteile der Anwendung von univariat MIDAS-Modellen bei der Vorhersage des zukünftigen Rohölpreises. Unter Verwendung einer Reihe von Hochfrequenz-Prädiktoren, komme ich zu dem Schluss dass der Öl-Futures-Markt und die globalen Metallpreise bei der Vorhersage der Rohölpreisänderungen über mehrere Prognosehorizonte, viel versprechende Ergebnisse aufweisen. Die Ergebnisse für die Prognose am ersten Prognosehorizont weisen jedoch große Fehlberechnungen auf, die nicht übersehen werden sollten. Ich schließe daraus, dass die hochfrequenz Finanz- und Energieprognosen keine signifikanten Auswirkungen auf die kurzfristige Verbesserung der Ölpreisprognosen zu haben scheinen. Obwohl die Hochfrequentzdaten informationsreiche Signale enthalten können, sind diese nicht stark genug, um das zusätzliche Rauschen zu kompensieren, was oft als Nachteil bei der Verwendung von Hochfrequenzdaten gesehen wird. Darüber hinaus, sind MIDAS-Modelle bei einem vorraussichtlichen Markteinbruch besonders ungeeignet und sollten nicht angewandt werden. Dies liegt daran, dass schlechte Marktnachrichten tendenziell eine schwere negative Auswirkung auf die prädiktive Genauigkeit haben und die Leistung der Prognosemodelle beeinträchtigen.