Abstract (deu)
Die vorliegende Studie befasste sich mit der Analyse von möglichen Einflussfaktoren auf Compliance, der Bereitschaft ärztliche oder therapeutische Ratschläge zu befolgen. Dabei wurden patienten- und krankheitsbezogene sowie soziale und soziodemographische Faktoren erfasst und hinsichtlich ihrer Beziehung zu Compliance und einer möglichen Wechselwirkung mit sozialer Unterstützung untersucht. Die Stichprobe setzte sich aus 349 Personen zusammen, welche innerhalb der letzten 6 Monate von einer belastenden körperlichen Erkrankung betroffen waren. Die Ergebnisse der Studie belegten, dass Compliance von Faktoren aus unterschiedlichen Bereichen beeinflusst werden kann.
Dass höhere soziale Unterstützung mit höherer Bereitschaft zu Compliance einhergeht konnte sowohl mit einer Produkt-Moment-Korrelation nach Pearson, als auch mit den anschließenden zweifaktoriellen Varianzanalysen bestätigt werden, mit welchen die möglichen Einflussfaktoren hinsichtlich ihrer Beziehung mit Compliance und sozialer Unterstützung geprüft wurden. Stärkere erwartete Konsequenzen einer Erkrankung führten zu höherer Compliance, ebenso wie höhere Selbstwirksamkeitserwartung und höheres Alter. Hinweise auf Wechselwirkungen zeigten sich zwischen sozialer Unterstützung und Beschäftigungsstatus. Während arbeitssuchende und Personen in Ausbildung bei höherer sozialer Unterstützung mehr Compliancebereitschaft zeigten, berichteten Personen in Karenz in diesem Fall von weniger Bereitschaft zu Compliance. In einer abschließenden hierarchischen Regressionsanalyse wurden die Variablen in zwei Blöcken auf ihre Eignung als Prädiktoren für Compliance getestet. Hier erwiesen sich abermals die Variablen Selbstwirksamkeitserwartung, Krankheitskonsequenzen und soziale Unterstützung durch die Familie als signifikante Prädiktoren für Compliance. Zusätzlich wurde im regressionsanalytischen Design auch die Variable Ausbildung signifikant.