Abstract (deu)
Dieses Paper analysiert die verschiedenen Wege, über die die Internationale Atomenergie Agentur (IAEA), eine globale Organisation der Vereinten Nationen (UN), Kommunikationsaktivitäten zu technologisch-natürlichen Katastrophen betreibt. Im Speziellen werden im Rahmen dieses Papers jene Ereignisse der Krisenkommunikation behandelt, die im Zusammenhang mit der frühen Phase der Informationsweitergabe zur Fukushima-Atomkrise stehen. Ich behaupte, dass jene Momente, in denen es einen Zusammenbruch der Krisenkommunikation gibt, und in denen die Unterstützung auf der organisatorischen Ebene nicht effektiv ist, auch jene Momente sind, in denen die Gemeinschaftsproduktion von Wissensordnung und sozialer Ordnung untersucht werden kann. Die Kombination von semistrukturierten Interviews und die Analyse der Dokumente als vorrangige Forschungsmethoden waren wesentlich, um die Krisenkommunikations-Aktivitäten einer Organisation zu untersuchen. Dabei stehen die Kommunikation über technologisch-natürliche Katastrophen und die Informationsweitergabe an die Öffentlichkeit im Mittelpunkt.
Weiters wurde auch der wesentliche Faktor “Zeit” untersucht – mit dem Ziel herauszufinden, wie sich Begriffe und Methoden des Erzählens über die Jahre innerhalb der IAEA verändert haben. Damit ermöglicht die Forschung, die „Co-Produktion des Schaffens” zu bezeugen. Aus der Perspektive der Science and Technology Studies (STS) sollten die Kommunikationskanäle, die in der IAEA zusammenlaufen, als Arena gesehen werden, in denen Co-Produktion zwischen Wissensordnung, Technologieordnung und Sozialordnung stattfinden kann. Diese verschiedene Bereiche spielen in den unterschiedlichen Methoden der Co-Produktion von Wissenschaft und Forschung eine Rolle. Die Untersuchungen zeigen, dass naturwissenschaftliche Erkenntnisse und technologische Werkzeuge in einer bestimmten Sozialordnung definiert werden, die sowohl durch kulturelle als auch politische Institutionen beeinflusst werden. Sie zeigen auch, wie diese Ordnungen durch die IAEA (im Beispiel der Fukushima Atomkatastrophe) im Kontext von Wissenschaft und Forschung koproduziert werden. Der Ruf der IAEA nach einer Reform in Bezug auf ihre Kommunikation und die Öffnung hin zu medialem oder öffentlichem Zugang wird laut. An dieser Stelle wird empfohlen, weitere Forschungsarbeit zu leisten und sich damit zu beschäftigen, wie sehr diese Erkenntnisse auf andere Wissenschafts-Gebiete umgelegt werden können.