Die Ausgangsfrage dieser Arbeit lautet: Lassen sich die pädagogischen Erfahrungen Don Boscos, die mit der „Erfahrung von Valdocco“ umschrieben werden, als Maßstab heutigen pädagogischen Handelns im Jugendzentrum Sale für Alle wiederfinden? Impulsgebend für diese Fragestellung sind Diskussionen im Team des Jugendzentrums, in denen dieser The-menkomplex in unterschiedlicher Weise immer wieder aufgeworfen wurde. Im ersten Teil wird geht es um die Erarbeitung der Methode und Vorüberlegungen zum Ver-hältnis des Autors zum untersuchten Gegenstand und den daraus folgenden Konsequenzen für den Forschungsprozess. Methode dieser Arbeit ist der Cardijnsche Dreischritt „Sehen – Urteilen – Handeln“, der für die wissenschaftliche Verwendung adaptiert wurde. So wurde etwa das Moment des „Orientierens“, das den ersten Teil dieser Arbeit bildet, vorgelagert. Um möglichst unvoreingenommen vorzugehen, beziehungsweise die vorausgesetzte Per-spektive auszuweisen, wird eine Standortbestimmung des Autors vorgenommen. Der zweite Teil richtet den Blick auf das Jugendzentrum Sale für Alle, das mittels gesammelter Daten in seiner Entwicklung und in seiner pädagogisch-inhaltlichen Ausrichtung dargestellt wird. Als Quelle dienen alle Daten, die sich in den letzten sieben Jahren zur Darstellung und Dokumentation eignen. Dazu zählen Klausurprotokolle, Anwesenheitslisten, Tondokumente und Fernsehbeiträge, Fotos, Pädagogische Leitlinien, verschriftlichte Regeln, Homepage, Förderanträge, … Um die Fragestellung dieser Arbeit zu beantworten, versucht der dritte Teil, die darin erar-beiteten Kriterien mit der im zweiten Teil dargestellten Realität und den Erfahrungen des Autors ins Gespräch zu bringen. Gefragt wird ob die pädagogischen Erfahrungen Don Boscos, die mit Erfahrungen von Valdocco umschrieben werden, im Sale für Alle gemacht werden. Die leitende Hypothese lautet: Nicht das Imitieren von Don Bosco, sondern die Inspiration durch seine Erfahrungen führt zu gelungener Jugendsozialarbeit. Ausgehend von den pädagogischen Erfahrungen Don Boscos werden Kriterien für die heuti-ge offene Jugendsozialarbeit entwickelt. In einer historischen Herangehensweise wird ver-sucht, die Erfahrung Valdoccos zu umschreiben. In einem weiteren Schritt werden die Schlüsselbegriffe der Pädagogik Don Boscos beschrieben, aus ihrem zeitlichen Kontext gelöst und zu Kriterien formuliert. Diese Kristallisationspunkte der Erfahrung Valdoccos stoßen als Impulsgeber die Reflexion über die Praxis im Sale für Alle an. Im vierten Teil werden aus den im dritten Teil gewonnenen zentralen Erkenntnissen Hand-lungsoptionen für die konkrete Praxis ausformuliert. Was kann von der Reflexion der Praxis mit den Kriterien für das Sale für Alle gelernt werden? Welche Impulse ergeben sich für das Jugendzentrum Sale für Alle?