Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage ob der implizite Selbstwert bei hörbehinderten GebärdensprachbenutzerInnen anhand des Fingeralphabetes mittels des Initial-Preference Task (IPT) gemessen werden kann. Der IPT beruht auf dem Name-Letter Effekt (NLE) und ist ein indirektes Verfahren zur Selbstwerterhebung. Der NLE besagt, dass die Buchstaben des eigenen Vor- und Nachnamen, gegenüber den anderen Buchstaben des Alphabetes, bevorzugt werden. In der vorliegenden Studie wurde der IPT bei schwerhörigen und gehörlosen GebärdensprachbenutzerInnen verwendet. Dieser wurde anhand von Abbildungen des internationalen Fingeralphabetes und anhand des lateinischen Alphabetes, erhoben. Als weiteres indirektes Verfahren zur Selbstwerterhebung wurde der General-Name-Liking - Task (GNL) verwendet. Mit diesem wurde erhoben, wie sehr die Personen ihren Vornamen, Nachnamen, und ihren Gebärdennamen mögen. Eine Besonderheit dieser Online-Studie war, dass unterstützende Videos in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) verwendet wurden. Der implizite Selbstwert bei hörbehinderten Gebärdensprach- benutzerInnen konnte nicht anhand des Fingeralphabetes ermittelt werden. Es zeigte sich kein signifikanter Effekt. Problematisch für den IPT war, dass die Buchstaben sehr häufig, sehr hoch und gleich bewertet wurden (Satisficing Effekt). Beim lateinischen Alphabet konnte jedoch ein signifikanter IPT des Vornamens gefunden wurde. Hier ist jedoch allgemein ein stärkerer Effekt der Vornamen- Initialen, als der Nachnamen-Initialen, aus der Literatur bekannt. Alle drei Name- Liking Tasks (Vorname, Nachname, Gebärdenname) korrelierten signifikant mit dem expliziten Selbstwert, jedoch korrelierte keiner der IPTs signifikant mit expliziten Selbstwert. Daraus lässt sich schließen, dass der GNL Task eher globalen Selbstwert misst und der IPT möglicherweise eher situationsbezogenen impliziten Selbstwert erhebt.
The present study tested if implicit self-esteem can be measured with the Initial- Preference Task (IPT) employing the hand alphabet used by deaf and hearing impaired people which are using sign-language. The IPT is based on the Name- Letter Effect (NLE) and is used as an indirect measurement of self-esteem. The NLE indicates, that name letters from first and last names are preferred over the other letters of the alphabet. In this study, the IPT was not only measured by using written letters as in the classical IPT, but also by using hand signs of the international hand alphabet. Another measurement of self-esteem was used – the General-Name- Liking Task (GNL). The GNL measures how much someone likes his/her first and last name, and in the present study also ones sign name. As a unique feature of the present online study, videos in Austrian sign language were inserted. Nevertheless, no significant effect on the hand alphabet IPT was found. Problematic for the IPT was, that the deaf and hearing impaired people rated many letters equally and very high (i.e., satisficing effect). However, there was a significant effect on the IPT of the written first name on the Roman alphabet. This is also supported by previously published literature which has also shown a bigger effect of the first name, than the last name. All three name-liking tasks (first, last, and sign name) correlated significantly with explicit self-esteem. However, there was no significant correlation between explicit self-esteem and one of the IPTs. To sum up, the GNL task seems to assess rather global self-esteem whereas the IPT might be rather a measure of state implicit self-esteem.
Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage ob der implizite Selbstwert bei hörbehinderten GebärdensprachbenutzerInnen anhand des Fingeralphabetes mittels des Initial-Preference Task (IPT) gemessen werden kann. Der IPT beruht auf dem Name-Letter Effekt (NLE) und ist ein indirektes Verfahren zur Selbstwerterhebung. Der NLE besagt, dass die Buchstaben des eigenen Vor- und Nachnamen, gegenüber den anderen Buchstaben des Alphabetes, bevorzugt werden. In der vorliegenden Studie wurde der IPT bei schwerhörigen und gehörlosen GebärdensprachbenutzerInnen verwendet. Dieser wurde anhand von Abbildungen des internationalen Fingeralphabetes und anhand des lateinischen Alphabetes, erhoben. Als weiteres indirektes Verfahren zur Selbstwerterhebung wurde der General-Name-Liking - Task (GNL) verwendet. Mit diesem wurde erhoben, wie sehr die Personen ihren Vornamen, Nachnamen, und ihren Gebärdennamen mögen. Eine Besonderheit dieser Online-Studie war, dass unterstützende Videos in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) verwendet wurden. Der implizite Selbstwert bei hörbehinderten Gebärdensprach- benutzerInnen konnte nicht anhand des Fingeralphabetes ermittelt werden. Es zeigte sich kein signifikanter Effekt. Problematisch für den IPT war, dass die Buchstaben sehr häufig, sehr hoch und gleich bewertet wurden (Satisficing Effekt). Beim lateinischen Alphabet konnte jedoch ein signifikanter IPT des Vornamens gefunden wurde. Hier ist jedoch allgemein ein stärkerer Effekt der Vornamen- Initialen, als der Nachnamen-Initialen, aus der Literatur bekannt. Alle drei Name- Liking Tasks (Vorname, Nachname, Gebärdenname) korrelierten signifikant mit dem expliziten Selbstwert, jedoch korrelierte keiner der IPTs signifikant mit expliziten Selbstwert. Daraus lässt sich schließen, dass der GNL Task eher globalen Selbstwert misst und der IPT möglicherweise eher situationsbezogenen impliziten Selbstwert erhebt.
The present study tested if implicit self-esteem can be measured with the Initial- Preference Task (IPT) employing the hand alphabet used by deaf and hearing impaired people which are using sign-language. The IPT is based on the Name- Letter Effect (NLE) and is used as an indirect measurement of self-esteem. The NLE indicates, that name letters from first and last names are preferred over the other letters of the alphabet. In this study, the IPT was not only measured by using written letters as in the classical IPT, but also by using hand signs of the international hand alphabet. Another measurement of self-esteem was used – the General-Name- Liking Task (GNL). The GNL measures how much someone likes his/her first and last name, and in the present study also ones sign name. As a unique feature of the present online study, videos in Austrian sign language were inserted. Nevertheless, no significant effect on the hand alphabet IPT was found. Problematic for the IPT was, that the deaf and hearing impaired people rated many letters equally and very high (i.e., satisficing effect). However, there was a significant effect on the IPT of the written first name on the Roman alphabet. This is also supported by previously published literature which has also shown a bigger effect of the first name, than the last name. All three name-liking tasks (first, last, and sign name) correlated significantly with explicit self-esteem. However, there was no significant correlation between explicit self-esteem and one of the IPTs. To sum up, the GNL task seems to assess rather global self-esteem whereas the IPT might be rather a measure of state implicit self-esteem.