„Die Lügenpresse“ – ein Wort, das seit PEGIDA für ein wachsendes Medienmisstrauen steht. Gleichzeitig scheint es auch einen generellen Schwund von Vertrauen in das Mediensystem zu geben. Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, in welchem Zusammenhang Medienvertrauen, Politik- und Demokratievertrauen sowie die persönlichen und politischen Einstellungen von RezipientInnen stehen und welchen Einfluss Einstellung und Medienvertrauen auf die Wahrnehmung unterschiedlicher Medienberichterstattung haben.
Den theoretischen Rahmen bilden die Vertrauenstheorien von Luhmann (2014) und Kohring (2001), die Beziehung zwischen Medienvertrauen, Politik- und Demokratievertrauen (Ariely, 2015; Tsfati/Ariely, 2015) und unterschiedlichen politischen Einstellungen (Lee, 2010) und der hostile media effects (Gunther/Schmitt 2004, 55; Matthes/Besyer, 2015; Choi/Yang/Chang, 2009).
Umgesetzt wurde dies an Hand des Themas Flüchtlinge und die Aufnahme von Flüchtlingen in Österreich. Mittels eines experimentellen Fragebogens mit unterschiedlich geframten Artikeln wurde versucht, die Eingangsfrage zu beantworten.
Die Ergebnisse zeigen, dass Politik- und Medienvertrauen relativ gering sind. Abseits davon sind es besonders konservativere Personen, die Medien eher misstrauen, ein geringeres Demokratievertrauen zeigen sowie das demokratische System negativer beurteilen. Es zeigt sich auch, dass negatives Demokratie- und Politikvertrauen sich negativ auf das Medienvertrauen auswirken. Bezogen auf konkrete Medienberichte lässt sich beobachten, dass konservativere Personen und Personen mit eher negativer Einstellung gegenüber Flüchtlingen in ihrer Beurteilung gespalten sind. Einerseits unterstellen sie Medien eine liberale Grundhaltung und dass diese die Aufnahme von Flüchtlingen in Österreich positiv betrachten. Andererseits interpretieren sie Fakten in ihrem Sinne, selbst wenn der Kontext ihrer eigenen Anschauung widerspricht. Somit kann ein komplexer Zusammenhang zwischen Medienvertrauen, Demokratievertrauen, konservativen Wertehaltungen und der Beurteilung von Medienberichterstattung beschrieben werden.
„Lügenpresse“ – a word that since the rise of Pegida stands for a growing mistrust in media coverage. At the same time there seems to be a general decrease in trust in different systems like politics and democracy. This thesis tries to answer the question how trust in media, trust in the political and democratic system and personal and political attitudes are connected and how the reception of media coverage is influenced by different attitudes and trust in the media.
The theoretical frame covers theories of trust by Luhmann (2014) and Kohring (2001) and the relationship between trust (Ariely, 2015; Tsfati/Ariely, 2015) and different political points of view (Lee, 2010), followed by the concept of the hostile media effect (Gunther/Schmitt, 2004; Matthes/Beyer, 2015; Choi/Yang/Chang, 2009). The method chosen to answer the research question was an experimental questionnaire with differently framed articles concerning the topic “refugees and the admission of refugees in Austria”.
The results show that trust in media and politics is generally low. Besides this, conservative participants tend to mistrust the media more and have a more negative perception of democracy. Results also show that mistrust in democracy has a negative influence on media trust. Looking at specific media coverage the study shows that conservative persons and participants with a negative attitude towards refugees are internally divided. They tend to believe that press coverage is following a liberal bias and favours a positive coverage of refugees in Austria, but also interpret facts in a way that supports their own opinion.
„Die Lügenpresse“ – ein Wort, das seit PEGIDA für ein wachsendes Medienmisstrauen steht. Gleichzeitig scheint es auch einen generellen Schwund von Vertrauen in das Mediensystem zu geben. Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, in welchem Zusammenhang Medienvertrauen, Politik- und Demokratievertrauen sowie die persönlichen und politischen Einstellungen von RezipientInnen stehen und welchen Einfluss Einstellung und Medienvertrauen auf die Wahrnehmung unterschiedlicher Medienberichterstattung haben.
Den theoretischen Rahmen bilden die Vertrauenstheorien von Luhmann (2014) und Kohring (2001), die Beziehung zwischen Medienvertrauen, Politik- und Demokratievertrauen (Ariely, 2015; Tsfati/Ariely, 2015) und unterschiedlichen politischen Einstellungen (Lee, 2010) und der hostile media effects (Gunther/Schmitt 2004, 55; Matthes/Besyer, 2015; Choi/Yang/Chang, 2009).
Umgesetzt wurde dies an Hand des Themas Flüchtlinge und die Aufnahme von Flüchtlingen in Österreich. Mittels eines experimentellen Fragebogens mit unterschiedlich geframten Artikeln wurde versucht, die Eingangsfrage zu beantworten.
Die Ergebnisse zeigen, dass Politik- und Medienvertrauen relativ gering sind. Abseits davon sind es besonders konservativere Personen, die Medien eher misstrauen, ein geringeres Demokratievertrauen zeigen sowie das demokratische System negativer beurteilen. Es zeigt sich auch, dass negatives Demokratie- und Politikvertrauen sich negativ auf das Medienvertrauen auswirken. Bezogen auf konkrete Medienberichte lässt sich beobachten, dass konservativere Personen und Personen mit eher negativer Einstellung gegenüber Flüchtlingen in ihrer Beurteilung gespalten sind. Einerseits unterstellen sie Medien eine liberale Grundhaltung und dass diese die Aufnahme von Flüchtlingen in Österreich positiv betrachten. Andererseits interpretieren sie Fakten in ihrem Sinne, selbst wenn der Kontext ihrer eigenen Anschauung widerspricht. Somit kann ein komplexer Zusammenhang zwischen Medienvertrauen, Demokratievertrauen, konservativen Wertehaltungen und der Beurteilung von Medienberichterstattung beschrieben werden.
„Lügenpresse“ – a word that since the rise of Pegida stands for a growing mistrust in media coverage. At the same time there seems to be a general decrease in trust in different systems like politics and democracy. This thesis tries to answer the question how trust in media, trust in the political and democratic system and personal and political attitudes are connected and how the reception of media coverage is influenced by different attitudes and trust in the media.
The theoretical frame covers theories of trust by Luhmann (2014) and Kohring (2001) and the relationship between trust (Ariely, 2015; Tsfati/Ariely, 2015) and different political points of view (Lee, 2010), followed by the concept of the hostile media effect (Gunther/Schmitt, 2004; Matthes/Beyer, 2015; Choi/Yang/Chang, 2009). The method chosen to answer the research question was an experimental questionnaire with differently framed articles concerning the topic “refugees and the admission of refugees in Austria”.
The results show that trust in media and politics is generally low. Besides this, conservative participants tend to mistrust the media more and have a more negative perception of democracy. Results also show that mistrust in democracy has a negative influence on media trust. Looking at specific media coverage the study shows that conservative persons and participants with a negative attitude towards refugees are internally divided. They tend to believe that press coverage is following a liberal bias and favours a positive coverage of refugees in Austria, but also interpret facts in a way that supports their own opinion.