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Title (deu)
"ein heimliches über die Schulter Schauen": zinnebeelden der schilderkonst
zu Bildinhalt und Funktion scheinrealistischer Atelierbilder in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts
Author
Elisabeth Kainberger
Adviser
Raphael Rosenberg
Assessor
Raphael Rosenberg
Abstract (deu)

Atelierbilder, die den Maler in der Werkstatt zeigen, erfuhren in der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts eine vielfältige bildliche Ausgestaltung. Diese Darstellungen ergeben vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Bild des Malers vom Handwerker zum Künstler ein neues, autonomes Bildthema, das sich stets ähnlichen Wiedergabemustern bedient. Damit ist ihm in Bezug auf die Figur des Künstlers und des Ateliers ein typenbildender, inszenierender Charakter inhärent. Im breiten Bildcorpus des Atelierbildes finden sich auch Werke, die kompositionell und szenisch den Malakt selbst ins kompositionelle und inhaltliche Bildzentrum nehmen: David Ryckaerts III. Reihe von Darstellungen eines Künstlers in der Werkstatt (1630er und 1640er Jahre), von denen die beiden späteren das Produktionsthema in den Mittelpunkt stellen, Joos van der Craesbeecks Werkstattszene aus den 1630er Jahren und ein spätes Atelierbild (1690) von Michiel van Musscher. Dem Betrachter werden in diesen Bildern gleichsam scheinrealistische Einblicke in die Werkstatt und in den künstlerischen Produktionsprozess gewährt. Dieser stellt den Forschungsschwerpunkt der vorliegenden Arbeit dar.
Ausgehend vom der niederländischen Genremalerei zugeschriebenen Scheinrealismus (Eddy de Jongh) werden die vermeintlich wirklichkeitsnahen Präsentationsstrategien, deren Charakter als illusionistische Konstruktion einer bildhaften Oberfläche (Svetlana Alpers) sowie ihre Betrachterwirkung mit einem vergleichenden Blick auf den gesamten Bildcorpus des Atelierbildes beleuchtet. Daraus resultierend wird nach dem durch die scheinrealistische Komposition und Form transportierten Inhalt gefragt und untersucht, ob und wie sich der im Bild dargestellte Produktionsmoment mit der Werkstatt als ikonischer Ort von Kunstproduktion verklammern lässt. Schließlich widmet sich die Arbeit unter Berücksichtigung realhistorischer Aspekte wie des niederländischen Kunstmarktes und von Dokumenten aus unterschiedlichen Künstlerinventaren der Funktion des Bildthemas.

Keywords (deu)
NiederlandeFlandern17. JahrhundertMalereiGenreAtelierbildAtelierMalerwerkstattKünstlerselbstportraitKünstlerrepräsentationScheinrealismusBildfunktionMetamalereiBildproduktionKunstmarktKünstlerinventarJoos van CraesbeeckDavid Ryckaert III.Michiel van Musscher
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1331425
rdau:P60550 (deu)
171 Seiten : Illustrationen
Number of pages
172
Study plan
Masterstudium Kunstgeschichte
[UA]
[066]
[835]
Members (1)
Title (deu)
"ein heimliches über die Schulter Schauen": zinnebeelden der schilderkonst
zu Bildinhalt und Funktion scheinrealistischer Atelierbilder in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts
Author
Elisabeth Kainberger
Abstract (deu)

Atelierbilder, die den Maler in der Werkstatt zeigen, erfuhren in der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts eine vielfältige bildliche Ausgestaltung. Diese Darstellungen ergeben vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Bild des Malers vom Handwerker zum Künstler ein neues, autonomes Bildthema, das sich stets ähnlichen Wiedergabemustern bedient. Damit ist ihm in Bezug auf die Figur des Künstlers und des Ateliers ein typenbildender, inszenierender Charakter inhärent. Im breiten Bildcorpus des Atelierbildes finden sich auch Werke, die kompositionell und szenisch den Malakt selbst ins kompositionelle und inhaltliche Bildzentrum nehmen: David Ryckaerts III. Reihe von Darstellungen eines Künstlers in der Werkstatt (1630er und 1640er Jahre), von denen die beiden späteren das Produktionsthema in den Mittelpunkt stellen, Joos van der Craesbeecks Werkstattszene aus den 1630er Jahren und ein spätes Atelierbild (1690) von Michiel van Musscher. Dem Betrachter werden in diesen Bildern gleichsam scheinrealistische Einblicke in die Werkstatt und in den künstlerischen Produktionsprozess gewährt. Dieser stellt den Forschungsschwerpunkt der vorliegenden Arbeit dar.
Ausgehend vom der niederländischen Genremalerei zugeschriebenen Scheinrealismus (Eddy de Jongh) werden die vermeintlich wirklichkeitsnahen Präsentationsstrategien, deren Charakter als illusionistische Konstruktion einer bildhaften Oberfläche (Svetlana Alpers) sowie ihre Betrachterwirkung mit einem vergleichenden Blick auf den gesamten Bildcorpus des Atelierbildes beleuchtet. Daraus resultierend wird nach dem durch die scheinrealistische Komposition und Form transportierten Inhalt gefragt und untersucht, ob und wie sich der im Bild dargestellte Produktionsmoment mit der Werkstatt als ikonischer Ort von Kunstproduktion verklammern lässt. Schließlich widmet sich die Arbeit unter Berücksichtigung realhistorischer Aspekte wie des niederländischen Kunstmarktes und von Dokumenten aus unterschiedlichen Künstlerinventaren der Funktion des Bildthemas.

Keywords (deu)
NiederlandeFlandern17. JahrhundertMalereiGenreAtelierbildAtelierMalerwerkstattKünstlerselbstportraitKünstlerrepräsentationScheinrealismusBildfunktionMetamalereiBildproduktionKunstmarktKünstlerinventarJoos van CraesbeeckDavid Ryckaert III.Michiel van Musscher
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1331426
Number of pages
172