Abstract (deu)
Die Bundespräsidentschaftswahl 2016 erregte viel Aufmerksamkeit in Österreich. Zahlreiche Medien sprachen von einer Spaltung der österreichischen Bevölkerung in links und rechts. Kaum eine Wahl erregte so viel mediale Berichterstattung. Die Medien übernehmen eine wichtige Schnittstelle zwischen Politik und RezipientInnen. Doch wie informieren sich die RezipientInnen über Politik und wie informierten sie sich über die Bundespräsidentschaftswahl 2016?
Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, mit welchen Bedürfnissen und Erwartungen die RezipientInnen an die mediale Politikberichterstattung herantreten und wie sich das auf die jeweilige Mediennutzung auswirkt. Konkreter gesagt, werden die RezipientInnen nach ihrem formalen Bildungsgrad in ArbeiterInnen und Studierende unterschieden. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf die Bedürfnisse, die die ArbeiterInnen und Studierenden an die Medien, hinsichtlich politischer Berichterstattung, stellen, gelegt werden. Zudem sollen ihre Erwartungen und deren Erfüllung seitens der Medien beleuchtet werden. Im Zuge dessen geht es darum, die Mediennutzung von ArbeiterInnen und Studierenden zu vergleichen und gegebenenfalls Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede auszuarbeiten.
Zunächst wird auf die Theorie des „Uses- and Gratifications Approach“, sowie auf die mediale Politikberichterstattung Bezug genommen. Weiterführend werden die österreichische Medienlandschaft, sowie die politische Mediennutzung und die Bundespräsidentschaftswahl 2016 näher beleuchtet. Die Grundlage der empirischen Untersuchung bilden 16 qualitative Interviews, die Einblick in die Nutzungsmotive politischer Berichterstattung geben sollen. Die Ergebnisse zeigen, dass ArbeiterInnen und Studierende mit ähnlichen Bedürfnissen an die politische Mediennutzung herantreten, die tatsächliche Mediennutzung unterscheidet sich jedoch sehr. Eine weitere wesentliche Erkenntnis der Untersuchung ist, dass sich in der politischen Mediennutzung von ArbeiterInnen und Studierenden, vor allem Unterschiede und nur wenig Gemeinsamkeiten finden.
Aufgrund der erst kurz zurückliegenden Bundespräsidentschaftswahl ist diese wissenschaftliche Arbeit eine gute Basis für zukünftige Auseinandersetzungen mit der Nutzung politischer Berichterstattung. Sie bietet vor allem KommunikationswissenschaftlerInnen und PolitologInnen einen aktuellen Einblick in die Nutzungsmotive von politischer medialer Berichterstattung.