Abstract (deu)
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Untersuchung der Translationstätigkeit der österreichischen und ungarischen Sprachknaben in der Doppelmonarchie. Die Translation des Vielvölkerstaates kann mit dem Begriff Vielfältigkeit charakterisiert werden. Die vorliegende Arbeit fokussiert aufdie institutionalisierte Form dieser Tätigkeit, die mit dem Terminus von Wolf (2012), polykulturelle Translation im engen Zusammenhang steht und unter anderem auch von den Sprachknaben ausgeübt wurde. Für die Analyse des beruflichen Lebens dieser Sprachmittler erscheint in diesem Kontext als wichtig, das System ihrer sprachlichen bzw. diplomatischen Ausbildung zu erläutern. Daher bildet ihre Ausbildungsstätte, die Orientalische Akademie, ebenfalls einen relevanten Teil der vorliegenden Masterarbeit. Grundsätzlich kann behauptet werden, dass die Tätigkeit und der geleistete Beitrag zur Translation der Österreichisch-Ungarischen Monarchie von den österreichischen Akademie-Zöglingen nach dem Abschluss ihres Studiums von der Literatur bekannt ist. Hingegen stehen über die Beschäftigung der ungarischen Absolventen des Ausbildungsinstituts nicht genügend Informationen zur Verfügung. Aus diesem Grund wird im Folgenden basierend auf der Forschungsarbeit im Österreichischen Haus-, Hof-, und Staatsarchiv untersucht, welchen Beitrag die ungarischen Sprachknaben zur Translationstätigkeit der Monarchie leisteten. Die Ergebnisse weisen zahlreiche Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Laufbahnen auf, es können jedoch Unterschiede in dem Maß der geleisteten übersetzerischen und dolmetscherischen Arbeit beobachtet werden.