Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beleuchtet das soziale Miteinander von gehörlosen und hörenden Kindern in bilingualen Schulklassen. Bilinguale Integrationsklassen als relativ neue Art der Beschulung, sowie die wissenschaftlich kaum erschlossene, österreichische Gehörlosenkultur waren die entscheidenden Ausgangspunkte für diese Erhebung. Das Forschungsinteresse betrifft dabei die soziale Integration von gehörlosen Kindern in gemischt geführten, bilingualen Schulklassen und die Bedeutung von kollektivistisch geprägten Denk- und Verhaltensweisen in diesem Zusammenhang. Den theoretischen Rahmen bilden unter anderem die Schilderung charakteristischer Merkmale der Gehörlosenkultur und die schulische Integration in Österreich.
Evaluiert wurden zwei bilinguale Schulklassen mithilfe soziometrischer Verfahren, sowie zwei Lehrkräften mithilfe von Interviews, die sich am problemzentrierten Interview nach Witzel orientieren. Die erhobenen Daten wurden zum einen nach Petillon (1980), zum anderen mithilfe der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Es konnte eine gute soziale Integration der gehörlosen Kinder nachgewiesen werden, sowie durchwegs kollektivistisch orientierte Denk- und Verhaltensweisen, weshalb ein Zusammenhang angenommen wird. Unterschiede zwischen gehörlosen Kindern gehörloser Eltern und hörender Eltern konnten nicht festgestellt werden.