Abstract (deu)
Es ist bekannt, dass nur ein sehr geringer Teil an Personen in Stille essen möchte und ein Großteil der Menschen gerne während einer Unterhaltung oder in Gesellschaft speisen will. Während der Nahrungsaufnahme werden die Menschen außerdem von verschiedensten Tönen begleitet, seien es die eigenen Kaugeräusche oder Hintergrundmusik, wenn man in einem Restau-rant seine Mahlzeit zu sich nimmt. Es kommt sehr selten vor, dass Personen Nahrung aufnehmen ohne mit auditiven Eindrücken konfrontiert zu werden, was ganz klar verdeutlicht, dass unser Gehör einen hohen Stellenwert beim Essen einnimmt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden 4 Lebensmittel, Apfel, Cracker, Chips und Cola, einem Akzeptanztest, unter verschiedenen auditiven Bedingungen („ohne Musik“, „mit Musik“ und „mit Störgeräusch“), unterzogen, um festzustellen, ob Hintergrundmusik einen Einfluss auf die Bewertung der Gesamtakzeptanz und einzelnen Attributen der evaluierten Lebensmittel hat. Die Akzeptanz wurde mittels 9-Punkte-Skala ermittelt.
Die Ergebnisse vorliegender Untersuchung zeigten, dass es einen signifikanten Unterschied in der Bewertung der Overall- Akzeptanz aller Lebensmittel zwischen „ohne Musik“ (p=0,002), „mit Musik“ (p=0,000) und dem „Störgeräusch“ gab. Die Akzeptanz von allen Lebensmitteln wurde mit dem „Störgeräusch“ am niedrigsten und abgesehen vom Apfel, der am höchsten unter „ohne Musik“ beurteilt wurde, am besten mit Musik bewertet.
Es konnte jedoch kein signifikanter (p=0,184) Einfluss des Musikgenres auf die Akzeptanzbewertung gefunden werden. Die Untersuchung ergab außerdem, dass die gehörte Musik die Gesamtakzeptanzbewertung von „ungesunden“ Lebensmitteln im Vergleich zu „gesunden“ Nahrungsmitteln nicht signifikant (p=0,228) beeinflussen konnte.
Eine wichtige Rolle für die Bewertung der Gesamtakzeptanz scheint das Ernährungsverhalten zu haben. Die vorliegende Studie konnte beweisen, dass Menschen mit ausgewogener Ernährungsweise „ungesunde“ Lebensmittel signifikant (p=0,000) niedriger bewerteten als „gesunde“. Hingegen Tester, die angegeben haben nicht auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und häufig Süßigkeiten und Co. zu sich zu nehmen, bewerteten die „gesunden“ Produkte (Apfel und Cracker) signifikant (p=0,000) niedriger als die „ungesunden“ Nahrungsmittel. Den größten Einfluss auf die Bewertung der Gesamtakzeptanz zeigte bei allen untersuchten Lebensmitteln der Flavor, aber auch die Textur scheint einen wichtigen Stellenwert bei der Akzeptanzbewertung einzunehmen.
Die vorliegende Arbeit konnte zwar zeigen, dass die Hintergrundmusik einen Einfluss auf die Akzeptanzbewertung hatte, jedoch konnte keine Relevanz des gehörten Musikgenres bewiesen werden. Zusätzlich konnte herausgefunden werden, dass das Ernährungsverhalten der untersuchten Personen einen entscheidenden Einfluss auf die Akzeptanzbewertung hatte.