You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1332804
Title (eng)
"Self-feeling"
Parallel title (deu)
"Selbstgefühl"
Author
Gerhard Kreuch
Adviser
Hans Bernhard Schmid
Assessor
Manfred Frank
Assessor
Dan Zahavi
Abstract (deu)

“Gnōthi seautón – Erkenne dich selbst!” ist eine seit alters her bekannte Forderung der Philosophie. In dieser Tradition hat sich in den letzten Jahren eine lebendige Debatte um Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis entwickelt. Was ist Selbstbewusstsein? Wie erkennen wir uns selbst? Dieses Buch möchte einen Beitrag zu diesen Fragen leisten, indem es sich ihnen aus einem unüblichen Blickwinkel nähert. Es schlägt vor, Selbstbewusstsein als affektives Phänomen zu verstehen, konkret als Selbstgefühl.
Selbstgefühl wird hier als prä-reflexives, prä-propositionales, körperliches Gefühl vorgestellt, das unseren Möglichkeitsraum prägt. Es ist die affektive Eröffnung individueller Existenz. Das wirft neues Licht auf einige drängende, aktuelle Probleme. Erstens überwindet der hier vorgeschlagene Begriff von Selbstgefühl die Schwierigkeiten des infiniten Regresses und der vitiösen Zirkularität, unter denen reflexive Theorien des Selbstbewusstseins leiden. Gleichzeitig geht er über existierende, eher formale, prä-reflexive Theorien hinaus. Zweitens erlaubt er einen Brückenschlag zwischen der basalen Ebene des Selbstbewusstseins und der höheren Ebene von substanzielleren Gedanken über uns selbst. Drittens bereichert er die Philosophie der menschlichen Affektivität, indem er explizit darauf fokussiert, was fundamentale „Seinsgefühle“ uns über uns selbst eröffnen.
Dieses Buch gliedert sich in vier Teile. Basierend auf den Arbeiten der Heidelberger Schule führt der erste Teil in die zeitgenössische Philosophie des Selbstbewusstseins ein und diskutiert einige ihrer drängendsten Probleme. Der zweite Teil wendet sich der Erkundung von fundamentaler Affektivität, besonders Matthew Ratcliffes Theorie existenzieller Gefühle, zu. Der dritte Teil synthetisiert die Ergebnisse aus den Teilen eins und zwei. Er präsentiert einen Begriff von Selbstgefühl und argumentiert für seinen Nutzen in aktuellen Debatten. Der vierte Teil untersucht die Beziehung von Selbstgefühl zu substanzielleren Gedanken über uns selbst, nämlich zur Selbstinterpretation.

Abstract (eng)

“Gnōthi seautón – Know thyself!” is a long-standing imperative in philosophy. In this tradition, there has been a vivid debate on problems of self-consciousness and self-knowledge in the last years. What is self-consciousness? How do we know ourselves? This book attempts to contribute to these issues by approaching them from an unusual angle. It suggests to understand self-consciousness as an affective phenomenon, namely as self-feeling.
Self-feeling is presented here as pre-reflective, pre-propositional, bodily feeling that shapes our space of possibilities. It is the affective disclosure of individual existence. This sheds new light on some pressing, current problems. First, the account of self-feeling proposed here overcomes the difficulties of infinite regress and vicious circularity that reflective (or higher-order) accounts of self-consciousness struggle with. At the same time, it goes beyond existing, rather formal, pre-reflective accounts of self-consciousness. Second, it allows to build a bridge between the basic level of self-consciousness and the higher level of more substantial thoughts about oneself. Third, it enriches philosophy of human affectivity by explicitly focusing on what fundamental “feelings of being” tell us about ourselves.
This book has four parts. Based on the work of the Heidelberg School, the first part introduces to contemporary philosophy of self-consciousness and discusses some of its most pressing challenges. The second part turns to an exploration of fundamental affectivity, especially Matthew Ratcliffe’s theory of existential feelings. Part three synthesizes findings from parts one and two. It presents an account of self-feeling and argues for its value in current debates. Part four investigates how self-feeling relates to more substantial thoughts about oneself, namely to self-interpretation.

Keywords (eng)
Pre-reflective self-consciousnessself-knowledgeemotionfeelingaffectivity
Keywords (deu)
Prä-reflexives SelbstbewusstseinSelbsterkenntnisEmotionGefühlAffektivität
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1332804
rdau:P60550 (deu)
379 Seiten
Number of pages
379
Study plan
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Philosophie)
[UA]
[792]
[296]
Members (1)
Title (eng)
"Self-feeling"
Parallel title (deu)
"Selbstgefühl"
Author
Gerhard Kreuch
Abstract (deu)

“Gnōthi seautón – Erkenne dich selbst!” ist eine seit alters her bekannte Forderung der Philosophie. In dieser Tradition hat sich in den letzten Jahren eine lebendige Debatte um Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis entwickelt. Was ist Selbstbewusstsein? Wie erkennen wir uns selbst? Dieses Buch möchte einen Beitrag zu diesen Fragen leisten, indem es sich ihnen aus einem unüblichen Blickwinkel nähert. Es schlägt vor, Selbstbewusstsein als affektives Phänomen zu verstehen, konkret als Selbstgefühl.
Selbstgefühl wird hier als prä-reflexives, prä-propositionales, körperliches Gefühl vorgestellt, das unseren Möglichkeitsraum prägt. Es ist die affektive Eröffnung individueller Existenz. Das wirft neues Licht auf einige drängende, aktuelle Probleme. Erstens überwindet der hier vorgeschlagene Begriff von Selbstgefühl die Schwierigkeiten des infiniten Regresses und der vitiösen Zirkularität, unter denen reflexive Theorien des Selbstbewusstseins leiden. Gleichzeitig geht er über existierende, eher formale, prä-reflexive Theorien hinaus. Zweitens erlaubt er einen Brückenschlag zwischen der basalen Ebene des Selbstbewusstseins und der höheren Ebene von substanzielleren Gedanken über uns selbst. Drittens bereichert er die Philosophie der menschlichen Affektivität, indem er explizit darauf fokussiert, was fundamentale „Seinsgefühle“ uns über uns selbst eröffnen.
Dieses Buch gliedert sich in vier Teile. Basierend auf den Arbeiten der Heidelberger Schule führt der erste Teil in die zeitgenössische Philosophie des Selbstbewusstseins ein und diskutiert einige ihrer drängendsten Probleme. Der zweite Teil wendet sich der Erkundung von fundamentaler Affektivität, besonders Matthew Ratcliffes Theorie existenzieller Gefühle, zu. Der dritte Teil synthetisiert die Ergebnisse aus den Teilen eins und zwei. Er präsentiert einen Begriff von Selbstgefühl und argumentiert für seinen Nutzen in aktuellen Debatten. Der vierte Teil untersucht die Beziehung von Selbstgefühl zu substanzielleren Gedanken über uns selbst, nämlich zur Selbstinterpretation.

Abstract (eng)

“Gnōthi seautón – Know thyself!” is a long-standing imperative in philosophy. In this tradition, there has been a vivid debate on problems of self-consciousness and self-knowledge in the last years. What is self-consciousness? How do we know ourselves? This book attempts to contribute to these issues by approaching them from an unusual angle. It suggests to understand self-consciousness as an affective phenomenon, namely as self-feeling.
Self-feeling is presented here as pre-reflective, pre-propositional, bodily feeling that shapes our space of possibilities. It is the affective disclosure of individual existence. This sheds new light on some pressing, current problems. First, the account of self-feeling proposed here overcomes the difficulties of infinite regress and vicious circularity that reflective (or higher-order) accounts of self-consciousness struggle with. At the same time, it goes beyond existing, rather formal, pre-reflective accounts of self-consciousness. Second, it allows to build a bridge between the basic level of self-consciousness and the higher level of more substantial thoughts about oneself. Third, it enriches philosophy of human affectivity by explicitly focusing on what fundamental “feelings of being” tell us about ourselves.
This book has four parts. Based on the work of the Heidelberg School, the first part introduces to contemporary philosophy of self-consciousness and discusses some of its most pressing challenges. The second part turns to an exploration of fundamental affectivity, especially Matthew Ratcliffe’s theory of existential feelings. Part three synthesizes findings from parts one and two. It presents an account of self-feeling and argues for its value in current debates. Part four investigates how self-feeling relates to more substantial thoughts about oneself, namely to self-interpretation.

Keywords (eng)
Pre-reflective self-consciousnessself-knowledgeemotionfeelingaffectivity
Keywords (deu)
Prä-reflexives SelbstbewusstseinSelbsterkenntnisEmotionGefühlAffektivität
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1332805
Number of pages
379