Abstract (deu)
Im Zuge dieser Magisterarbeit ist auf die Bedeutung von MarkenbotschafterInnen und den mög-lichen Folgeerscheinungen von Sport-Testimonials in der Krise eingegangen worden. Werbe-testimonials werden immer öfter als MarkenbotschafterInnen eingesetzt, um der Marke Persön-lichkeit zu verleihen und ein Alleinstellungsmerkmal zu verkörpern. Dafür werden vor allem in der Konsumgüterindustrie aktive oder ehemalige SpitzensportlerInnen engagiert, um den direk-ten Kommunikationsaustausch mit den EndkonsumentInnen zu wahren und die Sponsoringun-ternehmen in der digitalen Markenführung und Imagesteigerung zu unterstützen. Zwischen der Marke und dem Testimonial sollte auf jeden Fall ein „fit“ vorhanden sein, um Glaubwürdigkeit auszustrahlen und Emotionen zu vermitteln. Dies stellt für KundInnen jene Faktoren dar, um eine Vertrauensbasis mit den Testimonials und den Marken aufzubauen. Jene Voraussetzungen müssen mit kontinuierlicher Arbeit geschaffen werden, damit RezipientInnen die Interaktivität mit der Marke suchen und Loyalität gegenüber dem Produkt entwickeln. Jener Hebeleffekt kann aber nicht nur zum Positiven ausgeschöpft werden, sondern birgt, bei etwaigem Fehlverhalten und Krisensituationen der Testimonials, Gefahren in sich, dass die mediale Thematisierung dem erlangten privaten Image der MarkenbotschafterInnen schadet und Sponsoringverträge aufge-löst werden müssen. Um dieser Forschungslücke nachzugehen, wurde im Zuge einer quantitati-ven Inhaltsanalyse die Medienberichterstattung österreichischer Onlinezeitungsartikel über fünf ausgewählte Sport-Testimonials beleuchtet. Im Laufe des Forschungsprozesses ist anhand der codierten Medienberichte herausgefunden worden, welche Unterschiede hinsichtlich der Kri-senerwähnung, Privatisierung und Art der Thematisierung, innerhalb der gewählten Mediengat-tungen und den Veröffentlichungszeiträumen, vor und nach der Krise, auftreten. Zusammenfas-send kann zum Ausdruck gebracht werden, dass Qualitätsmedien die Krisensituationen der Sport-Testimonials deutlich stärker thematisieren und auch die Intensität der Privatisierung hochgradiger ausfällt, als Boulevardmedien. Diese unterstützen ihre Berichterstattungen dafür öfter mit zusätzlichem (privatem) Bildmaterial der Celebrity Endorser und der Erwähnung deren Testimonial-Sponsoren. Beide Faktoren nehmen laut der Datenauswertung, mit dem Ausmaß der Privatisierung, deutlich zu. Boulevardzeitungen publizieren jedoch deutlich kürzer gefasste Zeitungsartikel als Qualitätsmedien, die sowohl vor, wie nach der Krisenerwähnung, näher auf die Thematisierung der Geschehnisse eingehen. Alle fünf analysierten Testimonials werden nach der Veröffentlichung der Skandale medial deutlich stärker beleuchtet, doch hier sind manifeste Ausprägungsunterschiede, hinsichtlich des jeweiligen Sport-Testimonials, vorhanden.