Abstract (deu)
Studierende können es kaum erwarten, ihren gewählten Beruf in den schulpraktischen Studien zum ersten Mal auszuüben. Sie sehen Praktika als die zentrale Erfahrung für ihre Professiona-lisierung an, wobei die Theorie aus den universitären Lehrveranstaltungen in den Hintergrund tritt bzw. als weniger wertvoll angesehen wird. Es steht außer Frage, dass Praxiserfahrungen wesentlich zu Professionalisierungsprozessen beitragen, gesetzt den Fall sie werden in Ver-bindung zur Theorie analysiert und reflektiert. Dafür sind wissenschaftsbasierte Besprechun-gen der Studierenden mit Mentorinnen und Mentoren unabdinglich.
Bereits im Titel dieser Masterarbeit wird davon ausgegangen, dass die Gefahr einer unreflek-tierten Einübung in die Praxis besteht. In dieser Masterarbeit wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten Studierende des Lehramts in ihren schulpraktischen Studien haben, an der Universität erworbenes Wissen anzuwenden und Unterrichtswirklichkeit kennen und ver-stehen zu lernen. Zudem wird die Frage bearbeitet, wie fruchtbar die Lehramtsstudierenden die Mentorenbegleitung in diesem Zusammenhang erfahren. Das subjektive Erleben der schu-lischen Praxis von Lehramtsstudierenden wird anhand von Interviews vor und nach dem ers-ten Fachpraktikum untersucht und mit der dokumentarischen Methode ausgewertet. So wird deutlich, mit welchen Erwartungen Studierende in das Praktikum eintreten und welche Erfah-rungen sie schlussendlich machen. Dabei zeigt sich, dass Pädagogische Handlungsmuster der Mentoren von den Studierenden häufig durch jahrelange berufliche Erfahrungen gerechtfer-tigt werden. Studierende haben die Möglichkeit, ihr pädagogisches Handeln in der Praxis zu erproben. Wie fruchtbar diese Lernerfahrungen für sie sind, ist unter anderem von der profes-sionellen Mentorenbegleitung durch wissenschaftliche Reflexionen abhängig. Das an der Universität erworbene Wissen bildet eine Basis für das pädagogische Handeln in der Praxis, was den Studierenden vor dem Praktikum weniger bewusst ist als nachher.