Abstract (deu)
Magischer Realismus wird oft primär mit lateinamerikanischer Literatur assoziiert. Bei näherer Betrachtung wird jedoch schnell klar, dass es sich um ein internationales Phänomen handelt, wie die Werke von Salman Rushdie (Mitternachtskinder), André Brink (Die andere Seite der Stille) und Kafka (Die Verwandlung) veranschaulichen. In dieser Diplomarbeit soll die Rolle des magischen Realismus in anglo-afrikanischen Romanen des 20. Jahrhunderts untersucht werden. Folgende vier Romane wurden näher analysiert: The Palm-Wine Drinkard (Amos Tutuola), The Last Harmattan of Alusine Dunbar (Syl Cheney-Coker), The Heart of Redness (Zakes Mda) und Song for Night (Chris Abani). Hierzu wird zuerst eine Übersicht über die Entwicklung des Genres magischer Realismus gegeben und aufgezeigt, wie schwierig es ist, den Begriff klar zu definieren. Darüber hinaus werden die Hauptcharakteristika des Genres vorgestellt. Im Anschluss daran folgt eine detaillierte Analyse derjenigen Textstellen in den vier Romanen, welche dem magischen Realismus zuzuordnen sind. Wann immer möglich, werden Parallelen zwischen den Werken gezogen und es wird darüber hinaus aufgezeigt, dass dem magischen Realismus als Genre eine große Bedeutung bei der Bewältigung von Traumata zukommen kann, da er es ermöglicht, das Unaussprechliche in Worte zu fassen.