Abstract (deu)
Nach dem Höhepunkt autogerechter Stadtplanung, war es Jane Jacobs, die 1961 mit Death and Life of Great American Cities die Straße als sozialen Raum verteidigte. Seither gab es immerfort kritische Stimmen der verfehlten, autofreundlichen Stadt. Die heutige Renaissance vieler Städte bringt eine Wiedergeburt des öffentlichen Raumes mit sich. Doch was ist öffentlicher Raum und welchen Anforderungen und Funktionen muss der öffentliche Raum angesichts aktueller gesellschaftlicher Trends und Herausforderungen gerecht werden? Die Wiedergeburt öffentlicher Räume wirft ebenfalls die Frage auf, wie eine sinnvolle Planung dieser Räume gestaltet werden kann. Jan Gehl dokumentiert mehrfach den Zusammenhang zwischen der Qualität öffentlicher Räume, der Nutzungsintensität und der Lebensqualität. Ein Schlüsselfaktor zur Erreichung qualitativer öffentlicher Räume ist die menschliche Perspektive.
Die vorliegende Masterarbeit arbeitet entlang der Theorien über den öffentlichen Raum, sowie praxisnah im Ludwig-Zatzka-Park in Penzing in Wien die folgende Forschungsfrage aus: „Wie wird der Ludwig-Zatzka-Park genutzt und welche Maßnahmen wären notwendig um den Ludwig-Zatzka-Park für die Nutzer und Nutzerinnen attraktiver zu gestalten?“ Mit einem Fokus auf das menschliche Maß wird durch eine Nutzungsevaluierung, mithilfe der teilnehmenden Beobachtung und den Techniken von Jan Gehl ein Konzept, welches nah am Menschen forscht, entwickelt. Das entstandene Nutzerprofil, die daraus hervorgehenden Potenziale und Schwachstellen des Ludwig- Zatzka-Parks münden in Handlungsempfehlungen für eine Umgestaltung. Für den Ludwig- Zatzka-Park besteht in verschiedenen Punkten Handlungsbedarf. Im Abbau von Barrieren, über eine Verkehrsberuhigung, einer Einbeziehung des Radverkehrs, einer gendergerechten Planung, einer Ermöglichung von Nutzervielfalt durch Nutzungsvielfalt, der Schaffung von Übergängen mit der angrenzenden Umgebung und der Aufwertung der Grünstrukturen und Aufenthaltsflächen, sollten die Anforderungen der Nutzer mehr in den Fokus gerückt werden. Für einen qualitativen öffentlichen Raum sind mehr Schutz, mehr Komfort und schließlich ein ansprechendes Design im Ludwig-Zatzka-Park in Penzing notwendig.