Abstract (deu)
Die verbindliche Übung Berufsorientierung ist im Rahmen der 7. und 8. Schulstufe AHS verpflichtend in den schulischen Fächerkanon zu integrieren. Seit dem Jahr 2000 gibt es überdies einen eigenen Lehrplan mit didaktischen Grundsätzen und Bildungs- und Lehraufgaben. Für die Umsetzung im Schulalltag bieten sich verschiedenste Varianten an (z.B. fächerintegrative Vermittlung, fächerübergreifender Projektunterricht usw.) die jede Schule standortspezifisch festlegen kann.
Berufsorientierung im Allgemeinen bezeichnet einen Prozess, in dem Schülerinnen und Schüler, im besten Fall über Schulstufen hinweg, relevante Kompetenzen aufbauen, um schlussendlich nicht nur für eine erste Berufswahlentscheidung vorbereitet zu sein, sondern vor allem auch um Kompetenzen und Strategien aufzubauen, damit sie ihre weitere Lebens- und Berufsbiographie selbstbestimmt gestalten können. Demnach wird vor allem im Unterricht eine Distanz von rein informativen und obsoleten Berufswahlinstrumenten bzw. Methoden gefordert, um Schülerinnen und Schüler in ihrem Prozess nachhaltig zu unterstützen, und eine persönliche Weiterentwicklung der Jugendlichen zu erzielen. Vielmehr sind handlungsorientierte Methoden gefragt, da dadurch selbstinitiiertes und aktives Handeln der Individuen gestärkt und gefördert werden kann. Unter Berücksichtigung moderner Ansätze der Berufsorientierung, einer Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen, sowie einer Rücksichtnahme auf individuelle Potenziale, Interessen, Stärken und Schwächen junger Menschen in ihrer Lebenswelt, haben vor allem Lehrende die Verantwortung, Schülerinnen und Schüler diesbezüglich sinnvoll und kontinuierlich auf ihrem Weg zu begleiten.
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich einerseits mit Literaturrecherche zur beschriebenen Thematik, und gibt einen Überblick über notwendige Maßnahmen und Schritte, um eine zeitgemäße Einbettung von Berufsorientierung, vor allem in Bezug auf das Unterrichtsfach Geographie und Wirtschaftskunde, zu gewährleisten.
Andererseits wurde im zweiten Teil neben einer Materialzusammenfassung und Interpretation relevanter BO Kapitel in ausgewählten GW Schulbüchern, auch eine Planung für eine prozesshafte Unterrichtseinheit durchgeführt.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Berufsorientierung aufzuzeigen, und relevante Schritte für eine zeitgemäße Einbettung in den Unterricht anzuführen, um die Nachhaltigkeit von BO zu stärken, und einen Mehrwert für Schülerinnen und Schüler zu erreichen.
In diesem Sinne lauten die zentralen Fragestellungen: Wie kann ein prozesshafter Berufsorientierungs- Unterricht, speziell im Fach Geographie und Wirtschaftskunde integriert werden, und, (inwiefern) lässt sich dieser prozesshafte Charakter in BO Kapiteln in ausgewählten GW Schulbüchern der 7. und 8. Schulstufe AHS erkennen?
Bei der Zusammenfassung konnte diesbezüglich weitgehend eine verstärkte Ausrichtung auf informative Methoden beobachtet werden, und es fanden sich viele Aufgabenstellungen, bei denen die Relevanz für Schülerinnen und Schüler kaum erkennbar war. Aus fachdidaktischer Perspektive konnte aus der Untersuchung die Dringlichkeit einer flächendeckenden und prozessorientierten Umsetzung von BO abgeleitet werden.