Abstract (deu)
Die Masterarbeit behandelt die Bedeutung der Medien im Hinblick auf die Regimepersistenz in Ungarn und Polen – zwei Länder, die aufgrund ihrer aktuellen politischen Entwicklung im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Das zentrale Erkenntnisinteresse der Arbeit liegt in der Frage danach, inwieweit die gegenwärtigen Regime in den beiden Staaten die Medien nutzen, um ihre Regierungsstabilität zu erhöhen. Dabei wird auf unterschiedliche Maßnahmen zur Festigung der eigenen Vormachtstellung eingegangen. Auch ist von Interesse, ob das „Modell Orbán“ in der polnischen Medienpolitik Anwendung findet. Zuletzt beleuchtet die Arbeit, ob der Zustand der Medien als ein Spiegelbild für den generellen Ausbau autoritärer Tendenzen in Ungarn und Polen betrachtet werden kann. Auf Grundlage umfangreicher Literatur und geleitet von der Regulierungstheorie sowie verschiedenen theoretischen Paradigmen zum Verhältnis von Politik und Medien, wird aufgezeigt, dass sich die Staatsführungen beider Länder der Bedeutung der Medien für die Regimepersistenz bewusst sind. Sowohl Fidesz in Ungarn als auch PiS in Polen haben systematisch Einfluss auf die personelle Besetzung der Medienanstalten gewonnen. Es wird dargestellt, dass dies unmittelbare Auswirkungen auf die mediale Berichterstattung hat. In Ungarn existieren zudem konkrete inhaltliche Anforderungen an die Medien. In beiden Staaten wurden Medienregulierungsinstanzen institutionalisiert, die dafür Sorge tragen, dass regierungskritische Stimmen sukzessive marginalisiert werden. Insgesamt wird ersichtlich, dass sich PiS in vielen Aspekten an der von Orbán betriebenen Medienpolitik orientiert.