Abstract (deu)
Märchen sind dafür bekannt, dass sie auf stereotypen Ideen und Genderclichés basieren.
Während traditionelle Märchen bereits Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sind,
bedarf das Genre des Märchen-Bilderbuches noch weiter Analysen.
Der Zweck dieser Diplomarbeit ist es, die Unterschiede zwischen traditionellen Märchen und
Märchenbilderbüchern im Hinblick auf die Darstellung von Gender zu zeigen. Um dieses
Ziel zu erreichen, beschäftigt sich der erste Teil dieser Diplomarbeit mit dem momentanen
Forschungsstand zu Märchen, Gender, Feminismus und Bilderbüchern. Im Anschluss daran
werden im zweiten Teil vier Märchen der Gebrüder Grimm, Rotkäppchen, Aschenputtel,
Dornröschen und Schneewittchen, analysiert, gefolgt von einer Untersuchung von Robert
Munschs The Paper Bag Princess, Heinz Janischs Her mit den Prinzen and Babette Coles
Princess Smartypants Serie. Die Texte und Bücher werden in Hinblick auf die Charaktere
und ihre Beziehung zueinander, ihre Aktivität und der Einfluss auf die Handlung, sowie ihre
Selbstständigkeit und die generelle Aussage der Märchen betrachtet.
Der Vergleich der oben genannten Texte zeigt, dass die moderneren Bilderbücher nicht auf
dieselbe stereotype Darstellungsweise der Charaktere beinhaltet und Eigenschaften wie
Leichtgläubigkeit, Passivität und Abhängigkeit abgelehnt werden. Allerdings werden gewisse
Werte und Ideale übernommen, wie etwa die Wichtigkeit von Ehe und Schönheit.