Abstract (deu)
Die Figur der Cultural Broker bzw. der Kulturmittler_innen beschreibt jene Personen, die aufgrund ihrer Biographie gewisse „Kompetenzen und Fähigkeiten“ erwerben konnten, die es ihnen erlauben zwischen Personen(gruppen), ja sogar zwischen „Kulturen“ zu vermitteln. Die historische Auseinandersetzung mit der Rolle von Kulturmittler_innen und deren Bedeutung für die Beziehungen der Kolonialist_innen zu der lokalen Bevölkerung ist weit fortgeschritten. Diese Arbeit fokussiert hingegen auf die Rolle der Cultural Broker in der aktuellen österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Diesem Feld wurde in der wissenschaftlichen Literatur bisher wenig Aufmerksamkeit zuteil. Diese Arbeit leistet überdies einen Beitrag zur Auseinandersetzung bezüglich der Interpretation und Anwendung des (Cultural) Diversity Managements in der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
Den theoretischen und methodischen Rahmen dieser Arbeit bilden Pierre Bourdieus Feld- und Kapitaltheorie. Ich konzeptualisiere das Feld des (Cultural) Diversity Managements anhand von drei Ebenen: Erstens) untersuche ich den Diskurs über Diversity in österreichischen NGOs, zweitens) stelle ich die zentralen Akteur_innen die im Feld des (Cultural) Diversity Managements partizipieren und praktizieren fest, dabei fokussiere ich auf das kulturelle, soziale und symbolische Kapital der Akteur_innen und drittens) untersuche ich die Praxis des Cultural Brokerage. Basierend auf Expert_inneninterviews mit Vertreter_innen österreichischer NGOs wird in der vorliegenden Masterarbeit erörtert, welcher Logik die Anstellung von Menschen aus den „Ländern des globalen Südens“ in der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit tätigen NGOs unterliegt.