Title (deu)
Fehl und Wiederkehr der heiligen Namen
anachronistische Zeitgenossenschaft Hölderlins
Parallel title (eng)
Absence and return of Holy Names
Author
Helmut Deibl
Advisor
Alfred Dunshirn
Assessor
Alfred Dunshirn
Assessor
Michael Hofer
Abstract (deu)
Vorliegende Arbeit nimmt ihren Ausgangspunkt bei der „Wiederentdeckung“ Hölderlins um das Jahr 1914, die zu einem bis heute anhaltenden Interesse an seinem Werk in Philosophie und Dichtung geführt hat. Ziel der Arbeit ist es, in diesem mittlerweile kaum mehr überschaubaren Feld eine Rezeptionslinie zu skizzieren, in der sich die Motive Zeitgenossenschaft und Gottes-Frage verschränken. Der erste, rezeptionsgeschichtliche Teil zeigt auf, wie Hölderlin in Philosophie und Dichtung häufig als Zeitgenosse unserer Epoche angesprochen wird, und zwar nicht selten dann, wenn es um eine Thematisierung der Gottes-Frage, genauerhin um die Frage des Sich-Adressierens an den Gottes-Namen geht. Weitgehend aus aktuellen Diskursen entschwunden, kann diese einst den noetischen und affektiven Raum des Daseins strukturierende Frage mithilfe Hölderlins (bzw. Versatzstücken seines Werkes) jenseits traditioneller religiöser oder philosophischer Pfade wieder gestellt werden. Im zweiten Teil wendet sich die Arbeit Hölderlins Werk selbst zu, um die zuvor skizzierte Rezeptionslinie mit diesem in ein Gespräch zu bringen. Dazu werden fünf um das Jahr 1800 entstandene Gedichte betrachtet, die um die Frage nach dem Namen Gottes (bzw. die Gottes-Frage) kreisen. Zentrale Bedeutung kommt dabei den Wendungen „es fehlen heiligen Namen“ (Heimkunft) und „bis Gottes Fehl hilft“ (Dichterberuf) zu. Die in der Interpretation verfolgte Linie geht davon aus, dass sich nach einem Zerbrechen sämtlicher symbolischer Ordnungen und einer Krise des Sich-Adressierens an den Gottes-Namen im Werk Hölderlins drei verschiedene Wege des Umgangs damit aufzeigen lassen, die mit Kunst, Religion und Philosophie benannt werden können.
Abstract (eng)
The initial point of this paper is the rediscovery of Hölderlin around the year 1914, which has caused a renewed interest in his work concerning philosophy and poetry. This paper attempts to focus on the line of reception of Hölderlin that combines the motifs of contemporaneity and the question of God. The first part focuses on the history of Hölderlin’s literary reception and shows Hölderlin being frequently addressed as a contemporary of our age, especially when centering around the question of addressing God’s name. This question has largely disappeared from current discourse; however, there is a tendency of reestablishing it using parts of Hölderlin’s poetry to guide us beyond traditional religious or philosophical paths. The second part combines this line of reception with Hölderlin’s oeuvre itself. For that purpose, five poems (written around 1800) asking about the name of God are analysed. Special interest is taken in the phrases “es fehlen heilige Namen” (“the deficiency of holy names”, Heimkunft) and “bis Gottes Fehl hilft” (“as long as God’s absence comes to his aid”, Dichterberuf). The interpretation shows three ways of dealing with the collapse of all symbolic orders and a crisis of addressing the name of God: Art, Religion and Philosophy.
Keywords (eng)
Hölderlincontemporaneityquestion of God
Keywords (deu)
HölderlinZeitgenossenschaftGottesfrage
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
243 Seiten
Number of pages
244
Study plan
Dr.-Studium der Philosophie Philosophie
[UA]
[092]
[296]
Members (1)
Title (deu)
Fehl und Wiederkehr der heiligen Namen
anachronistische Zeitgenossenschaft Hölderlins
Parallel title (eng)
Absence and return of Holy Names
Author
Helmut Deibl
Abstract (deu)
Vorliegende Arbeit nimmt ihren Ausgangspunkt bei der „Wiederentdeckung“ Hölderlins um das Jahr 1914, die zu einem bis heute anhaltenden Interesse an seinem Werk in Philosophie und Dichtung geführt hat. Ziel der Arbeit ist es, in diesem mittlerweile kaum mehr überschaubaren Feld eine Rezeptionslinie zu skizzieren, in der sich die Motive Zeitgenossenschaft und Gottes-Frage verschränken. Der erste, rezeptionsgeschichtliche Teil zeigt auf, wie Hölderlin in Philosophie und Dichtung häufig als Zeitgenosse unserer Epoche angesprochen wird, und zwar nicht selten dann, wenn es um eine Thematisierung der Gottes-Frage, genauerhin um die Frage des Sich-Adressierens an den Gottes-Namen geht. Weitgehend aus aktuellen Diskursen entschwunden, kann diese einst den noetischen und affektiven Raum des Daseins strukturierende Frage mithilfe Hölderlins (bzw. Versatzstücken seines Werkes) jenseits traditioneller religiöser oder philosophischer Pfade wieder gestellt werden. Im zweiten Teil wendet sich die Arbeit Hölderlins Werk selbst zu, um die zuvor skizzierte Rezeptionslinie mit diesem in ein Gespräch zu bringen. Dazu werden fünf um das Jahr 1800 entstandene Gedichte betrachtet, die um die Frage nach dem Namen Gottes (bzw. die Gottes-Frage) kreisen. Zentrale Bedeutung kommt dabei den Wendungen „es fehlen heiligen Namen“ (Heimkunft) und „bis Gottes Fehl hilft“ (Dichterberuf) zu. Die in der Interpretation verfolgte Linie geht davon aus, dass sich nach einem Zerbrechen sämtlicher symbolischer Ordnungen und einer Krise des Sich-Adressierens an den Gottes-Namen im Werk Hölderlins drei verschiedene Wege des Umgangs damit aufzeigen lassen, die mit Kunst, Religion und Philosophie benannt werden können.
Abstract (eng)
The initial point of this paper is the rediscovery of Hölderlin around the year 1914, which has caused a renewed interest in his work concerning philosophy and poetry. This paper attempts to focus on the line of reception of Hölderlin that combines the motifs of contemporaneity and the question of God. The first part focuses on the history of Hölderlin’s literary reception and shows Hölderlin being frequently addressed as a contemporary of our age, especially when centering around the question of addressing God’s name. This question has largely disappeared from current discourse; however, there is a tendency of reestablishing it using parts of Hölderlin’s poetry to guide us beyond traditional religious or philosophical paths. The second part combines this line of reception with Hölderlin’s oeuvre itself. For that purpose, five poems (written around 1800) asking about the name of God are analysed. Special interest is taken in the phrases “es fehlen heilige Namen” (“the deficiency of holy names”, Heimkunft) and “bis Gottes Fehl hilft” (“as long as God’s absence comes to his aid”, Dichterberuf). The interpretation shows three ways of dealing with the collapse of all symbolic orders and a crisis of addressing the name of God: Art, Religion and Philosophy.
Keywords (eng)
Hölderlincontemporaneityquestion of God
Keywords (deu)
HölderlinZeitgenossenschaftGottesfrage
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
244