Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den politischen Einflussmöglichkeiten von Frauen, auf die Verhandlungs- und Entscheidungsprozesse des Wiener Kongresses. Dafür wurden Tagebucheinträge, Briefe, Zeitungen und Dokumente der österreichischen Geheimpolizei als Quellen herangezogen. Zur Bearbeitung diente die Interaktionsanalyse nach Erving Goffman. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Auseinandersetzung mit den Geselligkeiten des Wiener Kongresses. Die Begriffe Geselligkeit und Gesellschaft werden mithilfe von „Johann Heinrich Zedlers Grosse[m] vollständige[m] Universal- Lexicon aller Wissenschaften und Künste 1731-1754“ erläutert. Auf den Begriff Geselligkeit wird im Weiteren näher eingegangen. Dabei wird die Teilnahme der Frauen an den Geschehnissen des Kongresses angemerkt. Als Geselligkeiten werden Feste und Feiern des Kongresses sowie Salons dargelegt. Die Beziehungen der Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer werden ebenfalls thematisiert. Die Analyse dieser ergab mehrere Möglichkeiten einer Einflussnahme von Frauen. Sie konnten in Gesprächen ihr Wissen darlegen, Veranstaltungen anbieten, bei denen diverse Delegierte zusammen trafen und sie konnten ihre persönlichen Beziehungen für eine politische Einflussmöglichkeit nutzen. Zudem wird deutlich, dass sowohl bürgerliche Frauen, wie Caroline Pichler und Rahel Varnhagen, als auch aristokratische Frauen, wie Fürstin Katharina Bagration und Herzogin Wilhelmine von Sagan, politische Einflussmöglichkeiten hatten.