Title (deu)
Die tschechische Zuwanderung nach Wien von 1850 bis 1914
zwischen Beibehaltung nationaler Identität und vollständiger Assimilation
Author
Thomas Eisinger
Advisor
Peter Eigner
Assessor
Peter Eigner
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Zuwanderung von TschechInnen nach Wien. Das Zuwanderungsvolumen nahm zu Beginn des Untersuchungszeitraumes – in den 1850er-Jahren – massiv zu. Zu merkbaren Rückgängen der Migrationszahlen kam es erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die ZuwanderInnen aus Böhmen, Mähren und Schlesien kamen meist aus ökonomischen Gründen nach Wien. Häufig stammten sie aus peripher gelegenen agrarisch geprägten Regionen, die von Armut und Perspektivlosigkeit betroffen waren. Von ihrem „neuen Leben“ in der Reichshauptstadt Wien erwarteten sich die TschechInnen einen gut bezahlten Beruf, eine angenehme Behausung und soziale Akzeptanz. In Wien angekommen landeten viele ZuwanderInnen allerdings auf dem Boden der Realität. Viele fanden sich in prekären Arbeitsverhältnissen wieder, schliefen in elenden Massenquartieren und waren Gespött oder gar Anfeindungen ausgesetzt. Die Errichtung einer umfassenden tschechischen Infrastruktur vollzog sich in Wien sehr schnell, wobei besonders das Vereinswesen hervorzuheben ist. Es entstanden Turn- und Sportvereine, Kulturvereine und ein Schulverein mit unterschiedlichen politischen Hintergründen. Der Druck auf die Wiener TschechInnen stieg ab den 1880er-Jahren, als die Stadtverwaltung sowie verschiedene elitäre Kreise eine zunehmende „Slawisierung“ der Stadt befürchteten sukzessive an. Man beschnitt die Rechte der TschechInnen und forderte von ihnen ein Bekenntnis zum Deutschtum ein. Besonders unter Bürgermeister Karl Lueger stieg die Aggressionsbereitschaft.
Keywords (deu)
MigrationsforschungZuwanderungIdentitätTschechInnenPropaganda
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
113 Seiten : Illustrationen
Number of pages
113
Study plan
Lehramtsstudium UF Geographie und Wirtschaftskunde UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
[UA]
[190]
[456]
[313]
Members (1)
Title (deu)
Die tschechische Zuwanderung nach Wien von 1850 bis 1914
zwischen Beibehaltung nationaler Identität und vollständiger Assimilation
Author
Thomas Eisinger
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Zuwanderung von TschechInnen nach Wien. Das Zuwanderungsvolumen nahm zu Beginn des Untersuchungszeitraumes – in den 1850er-Jahren – massiv zu. Zu merkbaren Rückgängen der Migrationszahlen kam es erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die ZuwanderInnen aus Böhmen, Mähren und Schlesien kamen meist aus ökonomischen Gründen nach Wien. Häufig stammten sie aus peripher gelegenen agrarisch geprägten Regionen, die von Armut und Perspektivlosigkeit betroffen waren. Von ihrem „neuen Leben“ in der Reichshauptstadt Wien erwarteten sich die TschechInnen einen gut bezahlten Beruf, eine angenehme Behausung und soziale Akzeptanz. In Wien angekommen landeten viele ZuwanderInnen allerdings auf dem Boden der Realität. Viele fanden sich in prekären Arbeitsverhältnissen wieder, schliefen in elenden Massenquartieren und waren Gespött oder gar Anfeindungen ausgesetzt. Die Errichtung einer umfassenden tschechischen Infrastruktur vollzog sich in Wien sehr schnell, wobei besonders das Vereinswesen hervorzuheben ist. Es entstanden Turn- und Sportvereine, Kulturvereine und ein Schulverein mit unterschiedlichen politischen Hintergründen. Der Druck auf die Wiener TschechInnen stieg ab den 1880er-Jahren, als die Stadtverwaltung sowie verschiedene elitäre Kreise eine zunehmende „Slawisierung“ der Stadt befürchteten sukzessive an. Man beschnitt die Rechte der TschechInnen und forderte von ihnen ein Bekenntnis zum Deutschtum ein. Besonders unter Bürgermeister Karl Lueger stieg die Aggressionsbereitschaft.
Keywords (deu)
MigrationsforschungZuwanderungIdentitätTschechInnenPropaganda
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
113