Die Geburt Christi stellt ein wesentliches Moment des Christentums dar und ist zudem über die Jahrhunderte bis in unsere Tage ein beliebtes Motiv in allen Bereichen der Kunst. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie die Geburt Christi in der Spätantike von Dichtern dargestellt wird. Daher wurden die Ausgangstexte (Lukas 2, 1-20 sowie Matthäus 1, 18-25 und 2, 1-12) den entsprechenden Stellen bei den Dichtern Iuvencus, Sedulius, Proba und Ps-Hilarius gegenübergestellt. Die Untersuchung geht auf philologische und theologische Aspekte ein und vergleicht die verschiedenen Texte auf jeweilige Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Es wurde sichtbar, wie unterschiedlich mit dem Ausgangstext gearbeitet wurde: Iuvencus hält sich großteils an die biblische Vorlage, während die anderen drei Dichter vielmehr eigene Zusätze einbauen. Daneben konnte festgestellt werden, dass die Figur Mariens sehr unterschiedlich dargestellt wird. Den Naturdarstellungen im Kontext der Geburt wurde in der Untersuchung besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Es stellte sich heraus, dass alle Dichter, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß, mit dem Motiv "Licht" arbeiten, um dadurch das Kommen des Erlösers, bzw. die Erlösung an sich auszudrücken. Zudem stellen Proba und Ps-Hilarius die Freude der Natur über die Geburt des Kindes mittels Blumenmetaphorik aus Vergils 4. Ekloge dar.