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Title (deu)
Die narrative Inszenierung von 9/11 in Tagebuchform
Author
Naomi Tomsu
Adviser
Wynfrid Kriegleder
Assessor
Wynfrid Kriegleder
Abstract (deu)
Der elfte September gilt als Medienereignis und historische Zäsur. In der vorliegenden Arbeit wird einerseits aufgezeigt, wie umfangreich der 9/11-Diskurs ist, und andererseits, wie er in der deutschsprachigen Literatur narrativ inszeniert wird. Dabei liegt der Fokus auf der Gattung Tagebuch und insbesondere auf den Werken Das New York- Tagebuch von Else Buschheuer und really ground zero von Kathrin Röggla. Beide Texte wurden ursprünglich in einem anderen Medium veröffentlicht. Else Buschheuer führte im Sommer 2001 ein Internettagebuch, das ihre Zeit in New York dokumentieren sollte und auf ihrem Blog veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um eine authentische Aufarbeitung der Ereignisse. Das individuelle Trauma der Autorin kann als Echtzeitberichterstattung betrachtet werden und wurde als Grundlage zur medialen Berichterstattung von 9/11 in Deutschland verwendet. Kathrin Röggla befand sich zum Zeitpunkt des Anschlags ebenfalls in Manhattan und verfasste in Folge Texte, die in diversen deutschen und österreichischen Printmedien erschienen. Im Vordergrund ihrer gesammelten Berichte steht die Kritik an George W. Bush, übertriebenem Patriotismus und dem war on terror. Beide Werke verbindet die unmittelbare Publikation ihrer Texte nach den Anschlägen, das authentische Miterleben sowie die öffentliche Verarbeitung eines erlittenen Traumas. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden liegt in der gattungstheoretischen Zuordnung: Beide Werke wurden in diversen Rezensionen als Tagebuch bezeichnet und weisen einige Merkmale dessen auf, doch nur Buschheuers Text folgt den klassischen Regeln dieser Gattung, während Kathrin Rögglas Text zwischen Literatur und Journalismus zu verorten ist (Dokumentarliteratur, New Journalism). Zudem wird deutlich, dass die Grenzen zwischen faktualer und fiktionaler Literatur verschwimmen können, und ein Text Merkmale beider Erzählarten aufweisen kann.
Keywords (deu)
Tagebuch9/11Kathrin RögglaElse BuschheuerZäsurMedienereignisTraumaNew Journalism
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1335190
rdau:P60550 (deu)
133 Seiten
Number of pages
133
Members (1)
Title (deu)
Die narrative Inszenierung von 9/11 in Tagebuchform
Author
Naomi Tomsu
Abstract (deu)
Der elfte September gilt als Medienereignis und historische Zäsur. In der vorliegenden Arbeit wird einerseits aufgezeigt, wie umfangreich der 9/11-Diskurs ist, und andererseits, wie er in der deutschsprachigen Literatur narrativ inszeniert wird. Dabei liegt der Fokus auf der Gattung Tagebuch und insbesondere auf den Werken Das New York- Tagebuch von Else Buschheuer und really ground zero von Kathrin Röggla. Beide Texte wurden ursprünglich in einem anderen Medium veröffentlicht. Else Buschheuer führte im Sommer 2001 ein Internettagebuch, das ihre Zeit in New York dokumentieren sollte und auf ihrem Blog veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um eine authentische Aufarbeitung der Ereignisse. Das individuelle Trauma der Autorin kann als Echtzeitberichterstattung betrachtet werden und wurde als Grundlage zur medialen Berichterstattung von 9/11 in Deutschland verwendet. Kathrin Röggla befand sich zum Zeitpunkt des Anschlags ebenfalls in Manhattan und verfasste in Folge Texte, die in diversen deutschen und österreichischen Printmedien erschienen. Im Vordergrund ihrer gesammelten Berichte steht die Kritik an George W. Bush, übertriebenem Patriotismus und dem war on terror. Beide Werke verbindet die unmittelbare Publikation ihrer Texte nach den Anschlägen, das authentische Miterleben sowie die öffentliche Verarbeitung eines erlittenen Traumas. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden liegt in der gattungstheoretischen Zuordnung: Beide Werke wurden in diversen Rezensionen als Tagebuch bezeichnet und weisen einige Merkmale dessen auf, doch nur Buschheuers Text folgt den klassischen Regeln dieser Gattung, während Kathrin Rögglas Text zwischen Literatur und Journalismus zu verorten ist (Dokumentarliteratur, New Journalism). Zudem wird deutlich, dass die Grenzen zwischen faktualer und fiktionaler Literatur verschwimmen können, und ein Text Merkmale beider Erzählarten aufweisen kann.
Keywords (deu)
Tagebuch9/11Kathrin RögglaElse BuschheuerZäsurMedienereignisTraumaNew Journalism
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1335191
Number of pages
133