Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich aus hauptsächlich medienwissenschaftlicher Betrachtungsweise mit der chilenischen Militärdiktatur und den in dieser Zeit vorgefallenen Ereignissen, wie z.B. Menschenrechtsverletzungen.
Dazu werden die beiden post-diktatorischen Dokumentarfilme El caso Pinochet (2001) von Patricio Guzmán und El diario de Agustín (2008) von Ignacio Agüero herangezogen. Anhand einer detaillierten Filmanalyse wird festgestellt, dass die beiden Regisseure gezielt filmische Stilmittel wie Kameraeinstellungen oder szenenbegleitende Musik- bzw. Geräuscheinspielungen aus dem Off verwenden, um eine klar abneigende Stellung gegenüber der vom Militärregime während der Diktatur begangenen Verbrechen einzunehmen. Auch Interviews und Zeugenberichte von und mit Opfern bzw. deren Angehörigen werden verwendet, um die Menschenrechtsverletzungen als noch lange nicht überwundene Tatsachen darzustellen, die bei den Betroffenen psychische wie physische Schäden hinterließen. Der Einsatz von Archivbildern und –aufnahmen kommt in beiden Filmen vor und suggeriert dem Filmpublikum die Gegenwartsrelevanz der betrachteten Ereignisse.
Neben diesem Hauptteil gibt die Arbeit auch einen Überblick über die geschichtspolitische Entwicklung Chiles von der Unabhängigkeit Kolonialspaniens bis zum nach der Militärdiktatur einsetzenden Demokratisierungsprozess. Außerdem wird die Situation der chilenischen Filmlandschaft von den Allende-Jahren bis in die Gegenwart betrachtet.