Abstract (deu)
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Wintervogelgemeinschaft von Auwäldern im Nationalpark Donau-Auen. Die meisten Studien erforschen Brutvogelgemeinschaften, obwohl die Winterperiode ebenso wichtig für die Zusammensetzung der Vogelgemeinschaften sein kann. Mithilfe von 10-minütigen Punktzählungen, durchgeführt zwischen Dezember 2015 und Februar 2016, wurde die Wintervogelgesellschaft erfasst, zusätzlich wurden Vegetationsparameter erhoben. Die Mistel Anzahl war sehr wichtig für Artenreichtum und Diversität, daraus lässt sich schließen, dass Misteln eine wichtige Nahrungsquelle darstellen und möglicherweise Versteckmöglichkeiten im Winter bieten. Der Anteil an Grau-Erle in der Baumschicht war ebenfalls ein signifikanter Prädiktor für Artenreichtum, wahrscheinlich, weil die Erlensamen im Winter am Baum bleiben und somit eine verlässliche Nahrungsquelle für viele Vogelarten darstellen. Die Menge an Totholz und das Waldalter waren nicht signifikant. Jedoch zeigt Totholz einen negativen Effekt auf die Artenzahl und Diversität der Vögel. Totholz könnte ein Indikator für monotone Flächen sein die früher intensiv forstwirtschaftlich genutzt wurden. Die Distanz zu Offenland beeinflusste ebenfalls die Vogel Diversität signifikant, eine höhere Diversität ließ sich am Waldrand feststellen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass im Winter Nahrungsverfügbarkeit der wichtigste Faktor für die Gestaltung von Vogelgemeinschaften ist. Es ist wahrscheinlich, dass in den Flussauen des Nationalpark Donau-Auen, Habitatpräferenzen von verschiedenen Vogelarten im Winter stärker ausgeprägt sind als im Frühling. Aufgrund der höheren Anzahl von Grau-Erle und Misteln in der Weichholzau, kommt es zu einer klaren Trennung zwischen der Vogelartenzusammensetzung in der Hartholz- und Weichholzau im Winter. Dies zeigt einmal mehr die Wichtigkeit von intakten Flussauen für Vogelgemeinschaften.