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Title (deu)
Josef Kohout und Die Männer mit dem rosa Winkel: kollaborativ erstellte auto/biographische Quellen eines homosexuellen NS-Opfers
kollaborativ erstellte auto/biographische Quellen eines homosexuellen NS-Opfers
Parallel title (eng)
Josef Kohout and The Men with the Pink Triangle: collaborative auto/biographical records of a homosexual victim of the Nazi regime
Author
Judith Lenz
Adviser
Johanna Gehmacher
Assessor
Johanna Gehmacher
Abstract (deu)
Während des Nationalsozialismus wurden zwischen 5.000 und 15.000 Homosexuelle in Konzentrationslagern inhaftiert. Da der §129Ib StGB, auf dem diese Verhaftungen basierten, auch nach Ende des Krieges bis 1971 weiter galt, traten nur wenige homosexuelle NS-Überlebende mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit. Josef Kohout, ein Wiener Homosexueller, stellt dafür eine Ausnahme dar. 1972 wurden seine Erinnerungen an die Zeit in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Flossenbürg erstmals veröffentlicht. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, die vorhandenen Quellen kritisch zu beleuchten und qualitativ inhaltsanalytisch zu vergleichen. Bei den Quellen handelt es sich um den literarischen Bericht Die Männer mit dem rosa Winkel und um eine Interviewquelle aus dem Jahr 1990. Der Entstehungskontext wird thematisiert, sowie die Probleme, die daraus entstanden, dass das Werk unter Pseudonym veröffentlicht wurde. Die Arbeit geht darauf ein, dass jede Quelle immer nur ein Abbild der ‚Wirklichkeit‘ ist. Es handelt sich um kollaborative Quellen sowie um Erinnerungsquellen. In Anlehnung an Überlegungen PHILIPP MAYRINGS, sowie JOCHEN GLÄSERS und GRIT LAUDELS wurden empirie- sowie theoriegeleitete Kategorien erstellt und anhand dieser anschließend die Inhalte der Quellen kodiert. Durch einen zusammenfassenden Vergleich wurden die Inhalte der beiden Quellen nebeneinandergestellt. Es wird gezeigt, dass obwohl sich einige Inhalte der beiden Quellen unterscheiden oder sogar widersprechen, beide Quellen gemein haben, dass sie Sexualität als Überlebensstrategie in den Konzentrationslagern thematisieren und versuchen die niedrige Stellung der homosexuellen Häftlinge aufzuzeigen. Beide Quellen dienen außerdem der Anklage der fortdauernden strafrechtlichen Verfolgung Homosexueller nach 1945 und der lange verabsäumten Entschädigung homosexueller NS-Opfer.
Abstract (eng)
Between 5,000 and 15,000 homosexuals were imprisoned in concentration camps during the Nazi regime. As paragraph 129Ib StGB, the basis of the imprisonment during the regime, was still valid after the war until 1971, very few homosexual victims came forward with their stories. Josef Kohout is an exception. The relevant sources of this thesis are the book Die Männer mit dem rosa Winkel, worked on by Josef Kohout and Johann Neumann and first published under the pseudonym Heinz Heger in 1972, and an interview with Josef Kohout by Albert Müller and Andrea Wolf from the year 1990. This thesis assumes that every source is only a snapshot of reality. Both Die Männer mit dem rosa Winkel and the interview are examples of collaborative memorial sources, and inevitably written in a contemporary situation which influences their recollection of the past. Based upon the reflections and thoughts of PHILIPP MAYRING, JOCHEN GLÄSER and GRIT LAUDEL, I worked to create theory-based and empirically researched categories to which I could prescribe the various contents of the two sources. It was shown that although some elements of the two sources differ or even disagree with one another, both sources address sexuality as a survival strategy in the concentration camps as well as the hierarchy of inmates in the concentration camps and homosexuals’ place at the bottom of this. Both sources also go on to criticise the general treatment of homosexual survivors of the Nazi regime after 1945.
Keywords (eng)
KohoutNational SocialismOral Historycollaborative recordsmemory
Keywords (deu)
KohoutHomosexualitätNS-ZeitOral HistoryQualitative AnalyseHomosexuellenverfolgungauto/biographische Quellenkollaborative QuellenErinnerungsquellenWiedergutmachung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1335574
rdau:P60550 (deu)
128, XLVIII Seiten : Illustrationen
Number of pages
214
Members (1)
Title (deu)
Josef Kohout und Die Männer mit dem rosa Winkel: kollaborativ erstellte auto/biographische Quellen eines homosexuellen NS-Opfers
kollaborativ erstellte auto/biographische Quellen eines homosexuellen NS-Opfers
Parallel title (eng)
Josef Kohout and The Men with the Pink Triangle: collaborative auto/biographical records of a homosexual victim of the Nazi regime
Author
Judith Lenz
Abstract (deu)
Während des Nationalsozialismus wurden zwischen 5.000 und 15.000 Homosexuelle in Konzentrationslagern inhaftiert. Da der §129Ib StGB, auf dem diese Verhaftungen basierten, auch nach Ende des Krieges bis 1971 weiter galt, traten nur wenige homosexuelle NS-Überlebende mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit. Josef Kohout, ein Wiener Homosexueller, stellt dafür eine Ausnahme dar. 1972 wurden seine Erinnerungen an die Zeit in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Flossenbürg erstmals veröffentlicht. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, die vorhandenen Quellen kritisch zu beleuchten und qualitativ inhaltsanalytisch zu vergleichen. Bei den Quellen handelt es sich um den literarischen Bericht Die Männer mit dem rosa Winkel und um eine Interviewquelle aus dem Jahr 1990. Der Entstehungskontext wird thematisiert, sowie die Probleme, die daraus entstanden, dass das Werk unter Pseudonym veröffentlicht wurde. Die Arbeit geht darauf ein, dass jede Quelle immer nur ein Abbild der ‚Wirklichkeit‘ ist. Es handelt sich um kollaborative Quellen sowie um Erinnerungsquellen. In Anlehnung an Überlegungen PHILIPP MAYRINGS, sowie JOCHEN GLÄSERS und GRIT LAUDELS wurden empirie- sowie theoriegeleitete Kategorien erstellt und anhand dieser anschließend die Inhalte der Quellen kodiert. Durch einen zusammenfassenden Vergleich wurden die Inhalte der beiden Quellen nebeneinandergestellt. Es wird gezeigt, dass obwohl sich einige Inhalte der beiden Quellen unterscheiden oder sogar widersprechen, beide Quellen gemein haben, dass sie Sexualität als Überlebensstrategie in den Konzentrationslagern thematisieren und versuchen die niedrige Stellung der homosexuellen Häftlinge aufzuzeigen. Beide Quellen dienen außerdem der Anklage der fortdauernden strafrechtlichen Verfolgung Homosexueller nach 1945 und der lange verabsäumten Entschädigung homosexueller NS-Opfer.
Abstract (eng)
Between 5,000 and 15,000 homosexuals were imprisoned in concentration camps during the Nazi regime. As paragraph 129Ib StGB, the basis of the imprisonment during the regime, was still valid after the war until 1971, very few homosexual victims came forward with their stories. Josef Kohout is an exception. The relevant sources of this thesis are the book Die Männer mit dem rosa Winkel, worked on by Josef Kohout and Johann Neumann and first published under the pseudonym Heinz Heger in 1972, and an interview with Josef Kohout by Albert Müller and Andrea Wolf from the year 1990. This thesis assumes that every source is only a snapshot of reality. Both Die Männer mit dem rosa Winkel and the interview are examples of collaborative memorial sources, and inevitably written in a contemporary situation which influences their recollection of the past. Based upon the reflections and thoughts of PHILIPP MAYRING, JOCHEN GLÄSER and GRIT LAUDEL, I worked to create theory-based and empirically researched categories to which I could prescribe the various contents of the two sources. It was shown that although some elements of the two sources differ or even disagree with one another, both sources address sexuality as a survival strategy in the concentration camps as well as the hierarchy of inmates in the concentration camps and homosexuals’ place at the bottom of this. Both sources also go on to criticise the general treatment of homosexual survivors of the Nazi regime after 1945.
Keywords (eng)
KohoutNational SocialismOral Historycollaborative recordsmemory
Keywords (deu)
KohoutHomosexualitätNS-ZeitOral HistoryQualitative AnalyseHomosexuellenverfolgungauto/biographische Quellenkollaborative QuellenErinnerungsquellenWiedergutmachung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1335575
Number of pages
214