Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer Figurenanalyse der Protagonistin des gleichnamigen Films Karla (DDR 1965) vor dem Hintergrund der sozialen Rollentheorie Erving Goffmans.
Nachdem die soziologischen Konzepte der sozialen Rolle im Allgemeinen, den Theorien Erving Goffmans in seinem Werk Wir alle spielen Theater, Arbeit und – DDR-spezifisch – Werktätige näher bestimmt werden, wird den LeserInnen ein Überblick über das Filmwesen in der DDR verschafft. Über die Geschichte der DEFA, der staatseigenen Filmproduktionsfirma, wird ein grober Abriss skizziert, anschließend wird das 11. Plenum des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands näher vorgestellt. Eine Kurzbiografie des Regisseurs Herrmann Zschoche gibt einen Einblick in sein Schaffen und auch die Genres des dokumentarischen Realismus und Gegenwarts- bzw. Alltagsfilms werden konturiert.
Die Protagonistin Karla wird nach Jens Eders Methode der „Uhr der Figur“ – insbesondere in Hinblick auf das fiktive Wesen – analysiert, wobei die Aspekte der physischen Eigenschaften, der psychischen Eigenschaften, der sozialen Eigenschaften und der sozialen Rolle ins Zentrum gerückt werden. Eders Fragenkatalog wird hierbei entsprechend dem Forschungsschwerpunkt dieser Arbeit modifiziert.
Das letzte Kapitel stellt ein abschließendes Fazit dar, in dem resümiert wird, inwiefern die Forschungsfragen anhand der Analyseergebnisse beantwortet werden können und welche allgemeinen Rückschlüsse sich dadurch auf Filmdramaturgie ziehen lassen.