Abstract (deu)
Brasilien hat in seiner Geschichte insgesamt drei sportliche Großereignisse veranstaltet: Die Fußball-Weltmeisterschaften 1950 und 2014 sowie die Olympischen Spiele 2016. Es werden folgende Forschungsfragen beantwortet: Welche Brasilienbilder wurden während der einzelnen Großereignisse in ausgewählten österreichischen Printmedien vermittelt? Wo weisen diese Gemeinsamkeiten und wo Unterschiede auf? Als Medien werden der Kurier, die Wiener Zeitung und die Presse gewählt und die relevanten Artikel dieser Tageszeitungen mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring untersucht. Es zeigt sich, dass recht spezifische Brasilienbilder vermittelt wurden. Im Jahr 1950 wurde ein positives, stark mit dem finanziellen Erfolg der Weltmeisterschaft verbundenes Bild gezeichnet, in dem Brasilien als fußballverrücktes Land mit einem beeindruckenden neuen Stadion erschien. 2014 hingegen sei das Turnier gegen den Willen der Bevölkerung durchgeführt worden. Es hätte horrende Summen verschlungen, die besser zur Lösung der zahlreichen sozialen und wirtschaftlichen Probleme des Landes verwendet worden wären. 2016 wurde Brasilien schließlich als ein sich in einer schweren politischen Krise befindliches Land beschrieben, das sich die Olympischen Spiele eigentlich nicht leisten könnte und in dem noch dazu das Zika-Virus, Kriminalität und Armut grassierten. Der Fokus der Berichterstattung hatte sich dabei verbreitet und ist zusehends negativ geworden.