Abstract (deu)
Diese Masterarbeit untersucht die geopolitische Struktur und Dynamik im regionalen System Ostasiens im Rahmen des offensiven Realismus. Sie basiert auf einer Analyse auf mehreren Ebenen, die den Einfluss von Geographie auf das Verhalten von Großmächten, ihre Verteidungspolitik und ihre Aufrüstung aufzeigt. Dabei wird ein Schwachpunkt des offensiven Realismus behoben, da dieser die Rolle von Landstreitmächten und ihrer Projektion in einer maritimen Umgebung nicht adequat wiedergibt. Unterstützungskräfte wie die Marine, die Luftstreitkräfte, aber auch konventionelle Raketentruppen und amphibische Einheiten, erhalten eine wichtigere Rolle, da sie Machtprojektion erst ermöglichen oder ihr entgegenwirken können. Ein genauerer Blick auf die Prioritäten der chinesischen und japanischen Aufrüstungspolitik bestätigt dies. Auch die Reformen die das US Amerikanische Pazifikkommando vorantreibt passen ins Bild. Die Staaten Ostasiens, inklusive der Großmächte China und Japan, sind von maritimen Verkehrswegen schwer abhängig. Das Streben Chinas eine „anti-access area-denial“ Zone im Westpazifik zu etablieren ist getrieben von der Verwundbarkeit durch diese Abhängigkeit. Auch Japan’s langsame Abkehr vom Pazifismus ist unter dem spezifischen geographischen Kontext Ostasiens eine Reaktion auf Chinas Verwandlung in eine Seemacht.