Abstract (deu)
Das Scheitern von Schülerinnen und Schülern im Mathematikunterricht liegt oft nicht ursächlich an fehlendem mathematischem Können, sondern kann auch in sprachlichen Problemen begründet sein. Mathematische Fachsprache und mathematische Texte sind hochkomplex, der Umgang mit ihnen muss schrittweise erlernt werden, möglichst direkt im Fachunterricht.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, den Umgang von Mathematiklehrerinnen und
-lehrern mit der Vermittlung von Lesekompetenz in ihrem Unterricht zu erforschen. Dabei wird sowohl die persönliche Entwicklung der Lehrpersonen untersucht, als auch die konkrete Umsetzung der Leseförderung in ihrem Unterrichtsalltag. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung werden insgesamt acht Mathematiklehrer/-innen interviewt, deren Aussagen mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet werden. Um die persönliche Entwicklung der Lehrpersonen zu analysieren, wird die Theorie des „Pedagogical Content Knowledge“ herangezogen. Als theoretische Basis für die Auswertung der Interviewpassagen, in denen die Lehrpersonen aus der Unterrichtspraxis erzählen, dienen die Erkenntnisse der Leseforschung und Konzepte eines sprachsensiblen Fachunterrichts. Zudem wird auf die Besonderheiten der Sprache der Mathematik und die konkreten Empfehlungen für die Vermittlung von Sprache im Mathematikunterricht eingegangen.