Abstract (deu)
Ausdauersportarten wie Triathlon und Mountainbike erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit und viele Menschen testen in den verschiedenen Teildisziplinen ihre Grenzen aus.
Speziell in Ausdauersportarten wie Mountainbike, Schwimmen, vor allem aber auch im Triathlon ist der persönliche Einsatz sehr hoch, um entsprechende Leistungen erbringen zu können und an Wettkämpfen starten zu können. Dies betrifft neben der physischen Belastung vor allem den regelmäßigen Zeitaufwand für das Training und für Wettkämpfe. Da viele dieser Sportarten von Erwachsenen ausgeübt werden, wo 60 jährige AthletInnen keine Seltenheit sind, gilt es die Sportarten neben der beruflichen Karriere auszuüben. Das setzt voraus, dass einerseits ein Arbeitsplatz gefunden werden muss, an dem dieses Engagement berücksichtigt oder sogar unterstützt werden kann, und andererseits, dass ein Großteil der persönlichen Freizeit für die Sportarten aufgewendet wird, was sich wiederum auf die Familie und soziale Beziehungen auswirkt.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, wie Frauen und Männer mit dieser Doppelbelastung aus beruflichen Anforderungen, Training und Wettkampf umgehen, und inwiefern dabei Geschlechterunterschiede relevant werden. Mittels Fragebögen wurden 271 aktive AthletInnen befragt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die individuellen Bewältigungsstrategien gelegt. Neben den persönlichen Daten und Fragen zur Sportausübung bildeten die Bewertung der verschiedenen Motive und Strategien den Kern der Umfrage.
Eine Herausforderung, die sich stellte war, in einer männerdominierten Sportart wie Triathlon und Mountainbike genügend weibliche Athletinnen in der Altersklasse ab 30 zu finden, die bereit waren einen Fragebogen auszufüllen.
Die Studie zeigte, dass Disziplin, und sich selbst realistische Ziele setzen können die wichtigsten Bewältigungsstrategien der Befragten darstellen. Männer und Frauen unterscheiden sich hinsichtlich dieser Frage nicht.
Bei den Motiven hingegen gibt es einen geschlechterspezifischen Unterschied. Frauen haben den Motiven „Kontakt“, Aktivierung/Freude“ und „Fähigkeiten/Fertigkeiten“ mehr Zustimmung gegeben als Männer. Das Motiv Gesundheit/Fitness spielt bei beiden Geschlechtern eine große Rolle. Bezüglich des sportartenspezifischen Unterschieds hat sich gezeigt, dass die Kategorien „Aktivierung/Freude“ und „Ablenkung/Katharsis“ bei MountainbikesportlerInnen stärker ausgeprägt waren als bei den TriathletInnen.
Wesentliche weitere geschlechterspezifische Unterschiede waren in dieser Studie bei folgenden Aspekten zu beobachten: Während deutlich mehr Frauen als Männer einen Hochschulabschluss hatten, finden sich nur sehr wenige Frauen in den höchsten Einkommensklassen.
Erwähnenswert ist auch, dass es bei Frauen einen bemerkenswerten Einbruch in der Sportkarriere gibt: Viele AthletInnen unterbrechen oder beenden ab einem Alter von 32 Jahren ihre sportliche Karriere, obwohl sie davor als AthletInnen an Wettkämpfen teilgenommen haben. Es wäre zu überlegen, welche Maßnahmen bei Frauen in jüngeren Jahren dazu führen könnten, ihre sportliche Karriere auch nach 32 Jahren fortzusetzen.