Abstract (deu)
Die Einführung des Energy Performance Certificate (EPC) durch die Europäische Union entfachte den Trend zur Zertifizierung sowie führte zur Anpassung der staatlichen Nachhaltigkeitsstrategie. Da mehr als 40% des Energieverbrauches auf Gebäude entfallen, bedeutet das, dass der Immobiliensektor davon besonders betroffen ist. Im Ergebnis heißt es, dass die Bereitschaft zur Zahlung des erhöhten Mietpreises gestiegen ist, nicht zuletzt, weil auch das Niveau des Umweltbewusstseins gestiegen ist.
Da es in Österreich sehr wenige beziehungsweise nur sporadische Nachweise des Einflusses der grünen Zertifizierung auf die Preisgestaltung am Immobilienmarkt gibt, war der Fokus dieser Masterarbeit auf dem Bürosegment gerichtet um das Verhältnis zwischen Investitionen unter Bedachtnahme auf die Nachhaltigkeit der Energienutzung in neue und renovierte Räumlichkeiten einerseits und dem Mietzins andererseits festzustellen.
Dass es sich um einen für Österreich neuen Trend handelt, erklärt die Anzahl der Zertifizierungsschemen in Verbindung mit dem Nichtvorhandensein von Informationen das Fehlen von Analysen beziehungsweise Studien über das Land. Daher sind die Ergebnisse dieser Masterarbeit von großer praktischer Bedeutung und Relevanz, da diese nicht nur einen Einblick in das Thema gewähren, sondern auch unter anderem eine Grundlage für spätere Vergleiche und Verweise herangezogen werden können.
Zu Beginn wurde eine Auswahl von 118 Gebäuden getroffen, welche ein grünes Zertifikat von einer der fünf Rating-Agenturen erhalten haben. Die Daten wurden einzeln erfasst und verarbeitet, in der Folge wurde eine Gesamtanalyse durchgeführt. Weiteres wurde eine Untergruppe bestimmt, welche 31 Immobilienobjekte umfasste, basierend auf den Baueigenschaften und Informationen über die Zusammensetzung des Mietzinses. Im zweiten Schritt wurde eine Kontrollgruppe ausgewählt, welche aus Objekten bestand, welche eine Verbindung mit der grünen Untergruppe aufweisen – die Bereitschaft zur Zahlung wurde an Hand des hedonistischen Preismodells geschätzt.
Regressive Daten haben ergeben, dass es eine Verbindung zwischen dem Mietzins und bestimmten hedonistischen Eigenschaften gibt. Dennoch werden sich diese Ergebnisse in der Zukunft verändern, insbesondere wegen der Marktgröße, Größe des Staates sowie der hohen Konzentration von grünen Gebäuden innerhalb einer Region. Jedoch zeigt die durchgeführte Analyse, dass es eine negative Korrelation zwischen dem Mietzins und dem Heizwärmebedarf gibt. Weiter unterscheiden sich die Ratings der verschiedenen Agenturen. Das ist ein stichhaltiger Beweis, welcher gewisse Parallelen zu den internationalen Studien herstellt und bestätigt, dass die Zertifizierung einen erhöhten Marktwert schafft, statt bloß einen nicht messbaren Kennzeichnungseffekt darzustellen.