Abstract (deu)
Aufgrund der Unzugänglichkeit des Erdinneren bieten Xenolithe die beste Möglichkeit, die chemische Zusammensetzung des Erdmantels sowie dessen zahlreiche Prozesse zu studieren. Die in dieser Arbeit analysierten Mantelxenolithe wurden an den Hängen des San Antonio Vulkans gesammelt. Die Serie an Mantelxenolithen umfasst Spinell-Harzburgite, Spinell-Dunite, Spinell-Lherzolit und Spinell-Wehrlit.
Die ozeanische Lithosphäre unter La Palma hat verschiedene metasomatische Prozesse erfahren. Die metasomatischen Agenzien waren silikatische Schmelzen, die die Bildung von sekundärem Klinopyorxen und den Zerfall von Orthopyroxen auslösten, während wässrige silikatische Fluide diverse Gänge mit Amphibol und/oder Phlogopit formten. Das Vorkommen von Haüyn in den Schmelzadern belegt eindeutig die Infiltration von Hostbasalt.
Drei Proben wurden ausgewählt, die drei verschiedene metasomatische Prozesse illustrieren. Die erste Probe wurde durch eine alkalireiche, Si-untersättigten, wässrigen Schmelze und/oder Fluid beeinflusst. Das auffälligste Merkmal ist ein breiter Amphibol-Apatit-Gang, von dem einige Schmelzadern abzweigen. Die zweite Probe ist durch die Anwesenheit von Haüyn in den Schmelzadern gekennzeichnet, was eindeutig auf eine Hostbasalt-Infiltration hinweist. Haüyn kommt immer gemeinsam mit Amphibol und Klinopyroxen vor. Fehlende Reaktionssäume an den Kristallrändern dieser Mineralphasen deuten auf eine gleichzeitige Kristallisation hin. Die dritte Probe ist durch ein Netzwerk von Phlogopit-Amphibol-Gängen charakterisiert. Diese durchschlagen bereits existierende Olivine, was auf eine Ausbildung der Gänge vor der Mitnahme des Gesteins im Hostbasalt schließen lässt. Während des Aufstiegs drang Schmelze hauptsächlich entlang dieser Gänge in den Peridotit ein und bildete einen Reaktionssaum aus sekundärem Klinopyroxen zwischen Phlogopit-Amphibol und dem Peridotit-Olivin. Zusätzlich wurde angrenzender Olivin chemisch durch Diffusionsprozesse verändert.