Abstract (deu)
Die Fähigkeit, von den Artgenossen zu lernen, ist adaptiv und bietet Tieren einen schnellen Weg um Zugang zu Ressourcen zu erhalten. Während sich eine Gruppe an Wissenschaftlern auf die Strategien und Vorteile des sozialen Lernens konzentriert hat, beschäftigte sich die andere mit den Mechanismen, die diese Effekte hervorbringen. Historisch gesehen wurde argumentiert, dass soziale Lernmechanismen sich von anderen Arten des Lernens sowohl im evolutionären Ursprung als auch in den zugrunde liegenden Prozessen unterscheiden. Doch jüngstes Gedankengut fördert die Idee, dass Soziales und Non-soziales Lernen von einer gemeinsamen Reihe von Mechanismen abhängen, nämlich assoziativen Mechanismen. Um dieses Thema genauer zu beleuchten, untersucht die vorliegende Studie, ob die solitäre Köhlerschildkröte (Chelonoidis carbonaria) einen Artgenossen und ein unbelebtes, fahrendes Objekt verwenden, um einen Local Enhancement Task zu lösen. Zu diesem Zweck wurde eine Gruppe von Tieren auf einen beweglichen Gegenstand habituiert, während die andere darauf konditioniert wurde. Die Tiere wurden dann unter drei verschiedenen Bedingungen getestet, wobei sie entweder mit dem unbelebten Objekt, ihrem Artgenossen oder keiner Demonstration konfrontiert wurden. Wir fanden keine Beweise für Unterschiede zwischen den beiden Gruppen und ihrer Reaktion auf die beiden Reize während des Testens. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit unserer Erwartung, dass die Tiere beide Reize gleichbehandeln und hinterfragen somit die Idee, dass Soziales und Asozialen- Lernen verschieden sind. Im Gegenteil, unsere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass beide Arten des Lernens durch dieselbe Reihe assoziativer Mechanismen vermittelt werden.