Abstract (deu)
Die vorliegende Forschungsarbeit mit dem Titel „Innere Pressefreiheit 2017. Freiheit der JournalistInnen?“ widmet sich der Frage, wie die innere Pressefreiheit beschränkt und von österreichischen Journalisten und Journalistinnen wahrgenommen wird.
In einem ersten Schritt wurde die Pressefreiheit im Allgemeinen beleuchtet, sodann im Weiteren durch eine Literaturstudie eruiert, welche Möglichkeiten der Beschränkungen der inneren Pressefreiheit existieren. Hierbei liegt die schwerpunktmäßige Konzentration auf den Bereichen Wirtschaft, Politik und Recht. Wesentliche Bereiche sind weiters die Blattlinie und die Selbstzensur. Es wurden quantitative Studien betrachtet und exemplarisch auf einen prominenten Fall für eine Einschränkung der inneren Pressefreiheit eingegangen.
Die empirische Untersuchung erfolgte durch die qualitative Methode der Interviewführung. Hierbei wurden fünf Journalisten und zwei VertreterInnen von Presseverbänden zu den Einschränkungsmöglichkeiten und äußeren Einflüssen auf die innere Pressefreiheit und ihre persönliche Ansichten hierzu befragt. Die Interviews wurden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring durch Kategorienbildung analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die äußere als auch die innere Pressefreiheit zwar gegeben ist, die Entwicklungen jedoch in eine negative Richtung gehen. So sind die Einflüsse der InserentInnen primär aus der Wirtschaft, sekundär aus der Politik, immens, was eine starke Beeinträchtigung der innerredaktionellen Freiheit nach sich zieht. Es stellte sich heraus, dass VerlegerInnen sowie HerausgeberInnen und die Geschäftsführung stark die Richtung vorgeben, was zur ‚Schere im Kopf‘ der RedakteurInnen führt, da die Angst vor Kündigungen groß ist.
Die Resultate und die daraus aufgeworfenen Fragen offenbaren, dass die innere Pressefreiheit ein ergiebiges Forschungsfeld ist und es sich lohnt, sich wieder vermehrt mit ihr auseinanderzusetzen – nicht nur, weil die Pressefreiheit immer mehr in Gefahr ist.