Abstract (deu)
Das wissenschaftliche Interesse an photoakustischer Tomographie (PAT) hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Die Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem liegt dies an der hohen Auflösung, dem starken Kontrast, sowie der guten Genauigkeit der Methode. Dennoch vernachlässigen die meisten aktuellen Artikel einen wichtigen Aspekt, die Dämpfung. Da das meiste Gewebe viskoelastische Eigenschaften aufweist, würde sich die Energie während der Ausbreitung einer akustischen Welle verringern. Lässt man die Dämpfung dabei außer Acht, könnte dies die Qualität der finalen Rekonstruktion verschlechtern.
Dies ist eine kumulative Dissertation, bestehend aus drei Artikeln aus dem Bereich der medizinischen Bildverarbeitung.
Die ersten beiden Artikel beschäftigen sich mit PAT unter Berücksichtigung von akustischer Dämpfung. Unser erstes Ziel ist es ein dazugehöriges mathematisches Modell zu entwickeln. Bekannte Forschungsergebnisse diesbezüglich gibt es bisher kaum. Einige der fundamentalen Probleme, wie zum Beispiel die Frage danach wie sehr ein Problem schlecht gestellt ist und die Existenz einer expliziten Rekonstruktionsformel, verbleiben offen.
Im ersten Artikel wird zuerst ein überblick über bekannte photoakustische Dämpfungsmodelle gegeben. Anschließend präsentieren wir ein allgemeines Modell unter Berücksichtigung der Dämpfung und zeigen Existenz und Eindeutigkeit der Lösung. Außerdem untersuchen wir das asymptotische Verhalten der Singulärwerte des direkten Problems und geben eine notwenige und hinreichende Bedingung für die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit einer akustischen Welle an.
Nach der Behandlung des direkten Problems beschäftigen wir uns im zweiten Artikel mit dem inversen Problem, das heißt, unser Ziel ist es die anfängliche Druckverteilung zu rekonstruieren. Es gibt einige bekannte Methoden zur Lösung dieses Problems, jedoch keine bekannte Rekonstruktionsformel. Wir stellen neue Rekonstruktionsformeln basierend auf der allgemeinen Rückprojektionsformel vor. Numerische Resultate zeigen vielversprechende Ergebnisse mit ähnlichem rechnerischen Aufwand wie Rückprojektionsformeln.
Im dritten Artikel entwickeln wir eine Methode zur Teilung des Signals in sub-zellularer optischer Kohärenztomographie (OKT). Dies rührt daher, dass das Hintergrundsignal in OKT Bildern, verursacht durch Kollagen oder andere interzelluläre Teilstücke, so stark ist, dass wichtige Informationen im Inneren der Zelle verborgen bleiben. Unser Ziel ist es den Einfluss dieses Signals zu minimieren, um so die benötigten Informationen zu isolieren. Dazu untersuchen wir zunächst die Modellierung des Hintergrundsignals sowie die Zellaktivität und schlagen, unter Verwendung der Singulärwertzerlegung, eine effiziente Methode vor, um das Problem zu lösen.