Abstract (deu)
In dieser Arbeit wird ein Programmalgorithmus entwickelt, der die Präferenzen von Entscheidern in Verhandlungssituationen modelliert. Dies ist insofern notwendig, als dass durch ein effektives und effizientes Verhandlungsmanagement Optimierungspotentiale in Unternehmen ausgenutzt werden können. Die Grundlage des vorgestellten Modells ist die Nutzentheorie. So wird mittels Bernoulli-Befragung des Verhandlers für jedes entscheidungsrelevante Kriterium eine Nutzenfunktion generiert. Die einzelnen Nutzenfunktionen werden anschließend gewichtet und aufsummiert um eine einzige multiattributive Nutzenfunktion zu erhalten. Diese wird einem Überprüfungsmechanismus unterzogen damit sowohl Fehler, die durch die Modellierung auftreten, als auch Fehler, welche durch irrationales Verhalten des Entscheiders auftreten, identifiziert werden können. Im Rahmen des Tests werden dem Verhandler zwei Vergleichsbündel angezeigt, deren Nutzenlevel sich zwar signifikant unterscheiden, die aber trotzdem nicht eine triviale Entscheidung offenbaren. Sollte der Entscheider jenes Bündel auswählen, dass den niedrigeren Nutzen laut der multiattributiven Nutzenfunktion besitzt, so wird ein Adaptionsprozess gestartet. In diesem werden den Attributen mit Methoden, welche an die Conjoint Analyse angelehnt sind, neue Gewichte und Nutzenkoeffizienten zugewiesen. Danach wird der Überprüfungsprozess mit der neuen multiattributiven Nutzenfunktion fortgesetzt. Nach fünf erfolgreich bestandenen Tests wird das Modell zur Anwendung freigegeben. Mit ihm können Verhandlungsangebote miteinander verglichen werden und Empfehlungen für Verhandlungstradeoffs generiert werden.