Abstract (deu)
Nicht immer waren sich Experten und Expertinnen im Laufe der Geschichte über die Funktion des Gehirns einig. Durch die intensive Beforschung und Entwicklung modernster Technologien – vor allem in den letzten Jahrzehnten – wurden viele Prozesse und Zusammenhänge offengelegt, neue Fachdisziplinen wie die kognitiven Neurowissenschaften hatten ihre Daseinsberechtigung. So zeigten unter anderem viele Studien eine förderliche Auswirkung von Sport auf die Entwicklung, Steigerung sowie Aufrechterhaltung der mentalen Leistungsfähigkeiten. Nicht umsonst gilt körperliche Aktivität als eine der primären Präventionsmaßnahmen gegen Demenz-Erkrankungen nicht nur im hohen Alter.
Doch nicht jede Bewegungsart scheint den gleichen Effekt zu haben. Sahen einige Autoren und Autorinnen einen Einfluss von kurzen aeroben Trainingseinheiten auf geistige Fertigkeiten wie die Konzentrationsleistung, so konnte in anderen Publikationen kein identischer Zusammenhang, dafür die Bedeutsamkeit des körperlichen Fitnesszustandes in Hinblick auf die Steigerung kognitiver Leistungsparameter festgestellt werden. Auch andere Aspekte wie die Lebensjahre, der sportliche Background, die erbliche Disposition sowie das Gesundheits- und Ernährungsprofil scheinen die Funktionstüchtigkeit des Gehirns zum Teil erheblich zu beeinflussen und werden größtenteils näher erläutert.
Durch den wissenschaftlichen Beitrag soll die Entwicklung der menschlichen „Schalt- und Kontrollzentrale“ über die verschiedenen Lebensabschnitte hinweg beleuchtet werden. Anhand unterschiedlicher wissenschaftlicher Erkenntnisse werden gezielt neurodidaktische Empfehlungen zum Arrangieren von möglichst optimalen Lehr- und Lernprozessen in der Schule abgeleitet. Die theoretischen Überlegungen werden durch eine Sammlung praktischer Bewegungsinterventionen ergänzt, durch die sich verschiedene mentale Vorgänge gezielt optimieren lassen.
Um eindeutigere Erkenntnisse über die Bewegungsart und deren individuellen Einfluss auf ausgewählte kognitive Leistungsfähigkeiten zu generieren, erfolgt eine empirisch-quantitative Untersuchung im Setting Schule. Dabei wird die Konzentrationsleistung von Kindern im Alter zwischen zehn und 14 Jahren vor sowie unmittelbar nach einer kurzen Trainingsintervention mithilfe des d2-R-Leistungstests überprüft und durch den Gebrauch von SPSS statistisch ausgewertet. Die Besonderheit liegt dabei an der Art der 10minütigen Aufgabenstellung, die – je nach Gruppe – aus konditionellen, koordinativen oder sprachbezogene Elementen bestehen.