Abstract (deu)
Die Zielsetzung dieser Arbeit war die Entwicklung eines preisgünstigen Ortungssys- tems für Thermographie Kameras, welches zur Inspektion von PV-Anlagen ver- wendet werden kann. Da in großen Anlagen mit sehr vielen Modulen eine hohe Verwechslungsgefahr besteht und es schwierig ist den Überblick zu behalten, wäre es wertvoll für jedes aufgenommene Bild zu wissen, wo genau es enstanden ist und wie die Kamera dabei gedreht war. Mit diesen Informationen ist es möglich die Bilder auf eine definierte Fläche rückzuprojizieren und eine dreidimensionale Ge- ometrie als Grundlage der Auswertung zu bauen. Um dieses Konzept zu verwirk- lichen wurden IMUs (inertial measurement unit), welche sich aus mehreren Sensoren (3D-Magnetometer, 3D-Beschleunigungssensor, 3D-Gyroskop, Drucksensor) zusam- mensetzen, mit RTK GNSS Systemen kombiniert und über Teensy Mikrocontroller programmiert. Es wurden verschiedene Methoden getestet, um herauszufinden in welchen Kombinationen die Sensoren als Navigationsysteme dienen können. Weit- ers wurde ein Kalmanfilter entwickelt, welcher die Ausgabe der Höhenmessungen durch das RTK, mit der Höhenberechnung über die Druckmessung vergleicht und gewichtet.
Für statische Messungen konnten Positionsgenauigkeiten von σE = 0.0050 m, σN = 0.0046m und σU = 0.0110m erreicht werden, wobei diese stark reduziert wur- den, sobald die Kamera in Bewegung gesetzt wurde (σE = 0.15 m − 0.30 m, σN = 0.15 m − 0.30 m und σU = 0.40 m − 0.80 m). Vor allem die Höhenmessung durch das RTK hat sich bei Bewegung als kaum zu bewältigende Aufgabe herausgestellt. Die Magnetfeld- und Beschleunigungsmessungen konnten benutzt werden, um die Orientierung der Kamera zu bestimmen und in Folge die Bilder richtig gedreht rück- zuprojizieren. Das System funktioniert und kann für Insepktionen von PV-Anlagen verwendet werden, jedoch nur für kleine Distanzen (bis 5 m) zwischen Kamera und Modulen, da die Ungenauigkeiten sonst zu groß und die Rückprojektionen fehler- haft werden. Die verbleibenden signifikanten Schwierigkeiten setzen sich aus der Fehleranfälligkeit des Magnetfeldsensors auf elektromagnetische Streustrahlung, der Ungenauigkeit in der Höhenmessung und den auftretenden Phasensprüngen in der Auswertung der differentiellen Phasenmessung der GNSS Signale zusammen.