Title (eng)
On the Interpretation of 'at least' and related Expressions in German
Parallel title (deu)
Über die Interpretation von 'at least' und verwandten Ausdrücken aus dem Deutschen
Author
Madeleine Butschety
Advisor
Daniel Büring
Assessor
Daniel Büring
Abstract (deu)
In dieser MA-Arbeit werden der englische numerale Modifizierer at least, sowie drei verwandte Ausdru ̈cke aus dem Deutschen diskutiert – mindestens, immerhin und wenigstens. Meine Analyse von mindestens folgt im wesentlichen den Ansätzen zur Interpretation von 'at least' aus der relevanten Fachliteratur. Ich nehme in dieser MA-Arbeit an, dass mindestens', wie 'at least's, wörtliche Bedeutung als ‘exakt v oder mehr als v’ (cf. Büring 2008) paraphrasiert werden kann und ein Satz, der 'mindestens v' enthält, besagt, dass der Sprecher sich sicher ist, dass 'v' der Fall ist und es für möglich hält, dass etwas anderes in Relation zu 'v' auch der Fall sein kann (cf. Geurts & Nouwen 2007). Weiters folge ich Geurts & Nouwen (2007) in der Annahme, dass 'at least', und somit auch 'mindestens' eine (lexikalisch festgelegte) deontische/epistemische modale Basis hat. Für meine Analyse zu 'immerhin' gehe ich von einer kontextuell definierten und daher kontextabhängigen Variablen aus, die als eine Art propositionales Ziel fungiert, welches es zu erreichen gilt. 'Immerhin v' drückt nach dieser Ansicht vor allem zwei Dinge aus: Zum einen stellt 'v' den Grad dar,zu welchem das propositionale Ziel zum Zeitpunkt der Äußerung bereits erreicht wurde. Zum anderen besagt 'immerhin', dass das Erreichen dieses Grades unter den (kontext-)gegebenen Umständen eine nennenswerte Leistung darstellt, jedoch nicht die höchste oder größtmögliche, denn diese wird vom propositionalen Ziel vorgestellt. 'Immerhin' ist somit mit zwei Graden nicht kompatibel: Mit einem 'v', das dem propositionalen Ziel entspricht und mit einem 'v', das nicht in irgendeiner Form eine nachvollziehbare Leistung darstellt, wie zum Beispiel 'null' in Fällen mit Numeralen. Ich nehme an, dass diese Restriktion eine Präsupposition von 'immerhin' ist und gehe ferner davon aus, dass 'immerhin' über eine circumstantielle modale Basis verfügt. 'Immerhin' ruft demnach keine epistemischen Alternativen hervor (wie 'mindestens' dies tut), sondern vielmehr kontrafaktuelle. Weiters referiert 'immerhin' meinem in dieser MA-Arbeit vorgestellten Ansatz zufolge nicht auf eine Horn-Skala oder ̈ähnliche Skalen, auf welche sich 'mindestens' beziehen kann, sondern vielmehr auf eine Bewertungsskala in einem teleologischen Sinne. Ich zeige in dieser MA-Arbeit zwei wesentliche Unterschiede zwischen 'mindestens' und 'immerhin' auf: Nur 'immerhin' kann alleine an einer satzinitialen Position stehen und nur 'immerhin' ist mit Fokus kompatibel, der sich über die gesamte sententiale Proposition erstreckt. Anhand eines Beispiels aus Geurts & Nouwen (2007) erläutere ich mögliche Konsequenzen dieser Beobachtung. Spezifisch gesprochen gehe ich davon aus, dass für 'at least' zwei unterschiedliche lexikalische Einträge existieren – Einer mit einer deontischen/epistemischen modalen Basis, der epistemische Alternativen hervorruft und eine syntaktische Verteilung hat, welche jener von 'mindestens' entspricht; und einer mit einer circumstantiellen modalen Basis, der kontrafaktuelle Alternativen evoziert und dessen syntaktische Distribution sich mit jener von 'immerhin' deckt. Evidenz für diese Annahme lässt sich anhand von 'wenigstens' finden, das sich in dieser Hinsicht sehr ähnlich zu 'at least' verhält und für das man demnach ebenfalls zwei divergente lexikalische Einträge annehmen muss. Die semantische Interpretation und syntaktische Distribution der hier besprochenen Elemente wird also vor allem von deren jeweiliger (lexikalisch festgelegten) modalen Basis beeinflusst.
Keywords (deu)
at leastmindestensimmerhinwenigstensnumeral modifierNumerale Modifizierermodal basemodale Basis
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
iv, 132 Seiten : Diagramme
Number of pages
137
Study plan
Masterstudium Allgemeine Linguistik: Grammatiktheorie und kognitive Sprachwissenschaft
[UA]
[066]
[867]
Members (1)
Title (eng)
On the Interpretation of 'at least' and related Expressions in German
Parallel title (deu)
Über die Interpretation von 'at least' und verwandten Ausdrücken aus dem Deutschen
Author
Madeleine Butschety
Abstract (deu)
In dieser MA-Arbeit werden der englische numerale Modifizierer at least, sowie drei verwandte Ausdru ̈cke aus dem Deutschen diskutiert – mindestens, immerhin und wenigstens. Meine Analyse von mindestens folgt im wesentlichen den Ansätzen zur Interpretation von 'at least' aus der relevanten Fachliteratur. Ich nehme in dieser MA-Arbeit an, dass mindestens', wie 'at least's, wörtliche Bedeutung als ‘exakt v oder mehr als v’ (cf. Büring 2008) paraphrasiert werden kann und ein Satz, der 'mindestens v' enthält, besagt, dass der Sprecher sich sicher ist, dass 'v' der Fall ist und es für möglich hält, dass etwas anderes in Relation zu 'v' auch der Fall sein kann (cf. Geurts & Nouwen 2007). Weiters folge ich Geurts & Nouwen (2007) in der Annahme, dass 'at least', und somit auch 'mindestens' eine (lexikalisch festgelegte) deontische/epistemische modale Basis hat. Für meine Analyse zu 'immerhin' gehe ich von einer kontextuell definierten und daher kontextabhängigen Variablen aus, die als eine Art propositionales Ziel fungiert, welches es zu erreichen gilt. 'Immerhin v' drückt nach dieser Ansicht vor allem zwei Dinge aus: Zum einen stellt 'v' den Grad dar,zu welchem das propositionale Ziel zum Zeitpunkt der Äußerung bereits erreicht wurde. Zum anderen besagt 'immerhin', dass das Erreichen dieses Grades unter den (kontext-)gegebenen Umständen eine nennenswerte Leistung darstellt, jedoch nicht die höchste oder größtmögliche, denn diese wird vom propositionalen Ziel vorgestellt. 'Immerhin' ist somit mit zwei Graden nicht kompatibel: Mit einem 'v', das dem propositionalen Ziel entspricht und mit einem 'v', das nicht in irgendeiner Form eine nachvollziehbare Leistung darstellt, wie zum Beispiel 'null' in Fällen mit Numeralen. Ich nehme an, dass diese Restriktion eine Präsupposition von 'immerhin' ist und gehe ferner davon aus, dass 'immerhin' über eine circumstantielle modale Basis verfügt. 'Immerhin' ruft demnach keine epistemischen Alternativen hervor (wie 'mindestens' dies tut), sondern vielmehr kontrafaktuelle. Weiters referiert 'immerhin' meinem in dieser MA-Arbeit vorgestellten Ansatz zufolge nicht auf eine Horn-Skala oder ̈ähnliche Skalen, auf welche sich 'mindestens' beziehen kann, sondern vielmehr auf eine Bewertungsskala in einem teleologischen Sinne. Ich zeige in dieser MA-Arbeit zwei wesentliche Unterschiede zwischen 'mindestens' und 'immerhin' auf: Nur 'immerhin' kann alleine an einer satzinitialen Position stehen und nur 'immerhin' ist mit Fokus kompatibel, der sich über die gesamte sententiale Proposition erstreckt. Anhand eines Beispiels aus Geurts & Nouwen (2007) erläutere ich mögliche Konsequenzen dieser Beobachtung. Spezifisch gesprochen gehe ich davon aus, dass für 'at least' zwei unterschiedliche lexikalische Einträge existieren – Einer mit einer deontischen/epistemischen modalen Basis, der epistemische Alternativen hervorruft und eine syntaktische Verteilung hat, welche jener von 'mindestens' entspricht; und einer mit einer circumstantiellen modalen Basis, der kontrafaktuelle Alternativen evoziert und dessen syntaktische Distribution sich mit jener von 'immerhin' deckt. Evidenz für diese Annahme lässt sich anhand von 'wenigstens' finden, das sich in dieser Hinsicht sehr ähnlich zu 'at least' verhält und für das man demnach ebenfalls zwei divergente lexikalische Einträge annehmen muss. Die semantische Interpretation und syntaktische Distribution der hier besprochenen Elemente wird also vor allem von deren jeweiliger (lexikalisch festgelegten) modalen Basis beeinflusst.
Keywords (deu)
at leastmindestensimmerhinwenigstensnumeral modifierNumerale Modifizierermodal basemodale Basis
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
137