Abstract (deu)
In dieser Masterarbeit wird empirisch untersucht, ob ein nichtmuttersprachlicher Akzent in einer Simultandolmetschung von den RezipientInnen als störend empfunden wird und diese dadurch die Qualität der Simultandolmetschleistung negativ bewerten. Im theoretischen Teil wird der Stand der Forschung in Hinblick auf die Themen Qualität, Qualität beim Dolmetschen sowie nichtmuttersprachlicher Akzent in der Literatur präsentiert. Es werden wesentliche Studien im Bereich der Qualitätsforschung vorgestellt. Allen voran die Studie von Hildegund Bühler (1986), die in der Literatur die Grundlage jeglicher weiterer Untersuchungen in diesem Bereich bildet – auch für die aktuelle Arbeit. Die Hypothese der Forschungsarbeit lautet, dass ein nichtmuttersprachlicher Akzent in einer simultanen Verdolmetschung als störend empfunden wird und dadurch einen negativen Einfluss auf die Qualitätsbewertung der selbigen hat. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurde – in Anlehnung an Bork (2012) und Fata (2015) – eine anonyme online-Umfrage zur Qualitätsbewertung von Simultandolmetschleistungen durchgeführt, deren Ergebnisse in der Arbeit analysiert werden. In der Umfrage wurden sowohl eine Erwartungserhebung als auch eine Bewertungserhebung und ein Wahrnehmungstest durchgeführt. Die Antworten der 44 UmfrageteilnehmerInnen wurden des Weiteren mit Ergebnissen aus früheren Untersuchungen zu diesem Thema verglichen. In der vorliegenden Studie wurde die Hypothese widerlegt und sämtliche Fragestellungen mit nein beantwortet. Es stellte sich heraus, dass der Akzent als Qualitätsparameter im Vergleich zu anderen Kriterien nicht an vorderster Spitze stand. Weder in der Erwartungshaltung noch in der Bewertungserhebung. Vielmehr wirkten sich andere Parameter, wie Flüssigkeit der Dolmetschung und lebendige Intonation negativ auf die Qualitätsbewertung der Dolmetschung aus.