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Title (deu)
Die Frage nach dem Phänomen Leben
methodische Zugänge bei Schrödinger, Monod, Pross und Hegel
Author
Stefan Deibl
Adviser
Kurt Appel
Assessor
Ulrich Lüke
Assessor
Matthias Beck
Abstract (deu)
In dieser Arbeit werden wissenschaftliche Zugänge zum Phänomen Leben, als entscheidenden Gegenstand der Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie, untersucht. Einerseits werden naturwissenschaftliche Veröffentlichungen interpretiert: „Zufall und Notwendigkeit“ (Monod), „Was ist Leben?“ (Schrödinger) und „What is Life?“ (Pross). Hierin zeigen sich Spannungen, die aus der scheinbaren Unvereinbarkeit des naturwissenschaftlich inspirierten Postulats der Objektivität der Natur und eines nicht bestreitbaren subjektiven Moments im Lebendigen (das sich nicht abschließend auf eine objektive kausale Erklärung reduzieren lässt) hervorgehen. Es werden Strategien ersichtlich, wie diese Widersprüchlichkeit aufgelöst werden soll. Bei Monod und Pross lassen sich Reduzierungen des subjektiven Moments auf objektive Voraussetzungen erkennen. Bei Schrödinger stehen sich zwei gleichwertige Bereiche – Naturgesetzlichkeit und Freiheit – gegenüber, deren Verbindung über die implizit erkennbare Nähe zur „Monadologie“ von Leibniz verständlich wird. Andererseits wird ausgehend von Aristoteles und Kant (Selbstzweck) das dialektische Denken von Hegel vorgestellt. Hegel wird in zweifacher Weise ausschlaggebend für diese Arbeit. Erstens ist Hegels Dialektik die Grundlage für die Betrachtung der naturwissenschaftlichen Texte. Die Dialektik stellt bei voller Wertschätzung der Naturwissenschaften auch eine „Provokation“ ihrer Methoden und Geltungsansprüche dar. In der hegelschen Dialektik stellen sich Denkweisen, die ein objektives oder ein subjektives Moment als ursprünglich, d.h. als einen ersten, voraussetzungslosen Anfang, angeben möchten, als unzureichend dar. Zweitens wird Hegels Herangehensweise an das Phänomen Leben anhand der „Phänomenologie des Geistes“, in der einem subjektiv-objektiven Zugang eine konstitutive Bedeutung zukommt, demonstriert. Die vorgestellten Zugänge zum Phänomen Leben verdeutlichen, dass in dieser Fragestellung ein interdisziplinärer Austausch zielführend ist, um weder die subjektiven noch die objektiven Momente vergegenständlicht zu denken.
Abstract (eng)
This dissertation examines approaches to the phenomenon (of) life, which is a crucial object of science, philosophy, and theology. On part contains an interpretation of publications from the area of natural science: Chance and Necessity (Monod), What is Life? (Schrödinger) and What is Life? (Pross). These texts exhibit tensions, which derive from the seeming incompatibility between a scientifically inspired postulate of the objectivity of nature and an undeniable subjective aspect (i.e. it is not completely reducible to an objective causal explanation). Some strategies for trying to solve this contradiction become apparent. Monod and Pross seek to mediate the tension by reducing the subjective aspect to objective preconditions. With Schrödinger, there are two equivalent realms: natural law and freedom. The intrinsic link can be understood through the implicit influence of Leibniz’ Monadology. The other part of the dissertation stems from assessments of Aristotle and Kant (Selbstzweck): the dialectic-thinking of Hegel. Firstly, Hegel’s dialectic is the basis for the consideration of the scientific texts. The dialectic values natural science but also ´provokes´ it’s methods and claims to validity by exposing unproven presuppositions. Hegel’s dialectic reveals modes of thought that attempt to establish the primacy of either an objective or a subjective aspect as fundamentally insufficient. Secondly, Hegel’s view on life is demonstrated through the Phenomenology of Spirit, in which a subjective-objective-approach is a constitutive part.  The approaches to the phenomenon (of) life elucidate the importance of an interdisciplinary exchange in order to avoid observations that privilege either the objective or subjective aspect.
Keywords (eng)
LifeWhat is LifeHegelSchrödingerMonodProssDialceticSelbstzweck
Keywords (deu)
LebenWas ist LebenHegelSchrödingerMonodProssDialektikSelbstzweck
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1337711
rdau:P60550 (deu)
258 Seiten
Number of pages
259
Members (1)
Title (deu)
Die Frage nach dem Phänomen Leben
methodische Zugänge bei Schrödinger, Monod, Pross und Hegel
Author
Stefan Deibl
Abstract (deu)
In dieser Arbeit werden wissenschaftliche Zugänge zum Phänomen Leben, als entscheidenden Gegenstand der Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie, untersucht. Einerseits werden naturwissenschaftliche Veröffentlichungen interpretiert: „Zufall und Notwendigkeit“ (Monod), „Was ist Leben?“ (Schrödinger) und „What is Life?“ (Pross). Hierin zeigen sich Spannungen, die aus der scheinbaren Unvereinbarkeit des naturwissenschaftlich inspirierten Postulats der Objektivität der Natur und eines nicht bestreitbaren subjektiven Moments im Lebendigen (das sich nicht abschließend auf eine objektive kausale Erklärung reduzieren lässt) hervorgehen. Es werden Strategien ersichtlich, wie diese Widersprüchlichkeit aufgelöst werden soll. Bei Monod und Pross lassen sich Reduzierungen des subjektiven Moments auf objektive Voraussetzungen erkennen. Bei Schrödinger stehen sich zwei gleichwertige Bereiche – Naturgesetzlichkeit und Freiheit – gegenüber, deren Verbindung über die implizit erkennbare Nähe zur „Monadologie“ von Leibniz verständlich wird. Andererseits wird ausgehend von Aristoteles und Kant (Selbstzweck) das dialektische Denken von Hegel vorgestellt. Hegel wird in zweifacher Weise ausschlaggebend für diese Arbeit. Erstens ist Hegels Dialektik die Grundlage für die Betrachtung der naturwissenschaftlichen Texte. Die Dialektik stellt bei voller Wertschätzung der Naturwissenschaften auch eine „Provokation“ ihrer Methoden und Geltungsansprüche dar. In der hegelschen Dialektik stellen sich Denkweisen, die ein objektives oder ein subjektives Moment als ursprünglich, d.h. als einen ersten, voraussetzungslosen Anfang, angeben möchten, als unzureichend dar. Zweitens wird Hegels Herangehensweise an das Phänomen Leben anhand der „Phänomenologie des Geistes“, in der einem subjektiv-objektiven Zugang eine konstitutive Bedeutung zukommt, demonstriert. Die vorgestellten Zugänge zum Phänomen Leben verdeutlichen, dass in dieser Fragestellung ein interdisziplinärer Austausch zielführend ist, um weder die subjektiven noch die objektiven Momente vergegenständlicht zu denken.
Abstract (eng)
This dissertation examines approaches to the phenomenon (of) life, which is a crucial object of science, philosophy, and theology. On part contains an interpretation of publications from the area of natural science: Chance and Necessity (Monod), What is Life? (Schrödinger) and What is Life? (Pross). These texts exhibit tensions, which derive from the seeming incompatibility between a scientifically inspired postulate of the objectivity of nature and an undeniable subjective aspect (i.e. it is not completely reducible to an objective causal explanation). Some strategies for trying to solve this contradiction become apparent. Monod and Pross seek to mediate the tension by reducing the subjective aspect to objective preconditions. With Schrödinger, there are two equivalent realms: natural law and freedom. The intrinsic link can be understood through the implicit influence of Leibniz’ Monadology. The other part of the dissertation stems from assessments of Aristotle and Kant (Selbstzweck): the dialectic-thinking of Hegel. Firstly, Hegel’s dialectic is the basis for the consideration of the scientific texts. The dialectic values natural science but also ´provokes´ it’s methods and claims to validity by exposing unproven presuppositions. Hegel’s dialectic reveals modes of thought that attempt to establish the primacy of either an objective or a subjective aspect as fundamentally insufficient. Secondly, Hegel’s view on life is demonstrated through the Phenomenology of Spirit, in which a subjective-objective-approach is a constitutive part.  The approaches to the phenomenon (of) life elucidate the importance of an interdisciplinary exchange in order to avoid observations that privilege either the objective or subjective aspect.
Keywords (eng)
LifeWhat is LifeHegelSchrödingerMonodProssDialceticSelbstzweck
Keywords (deu)
LebenWas ist LebenHegelSchrödingerMonodProssDialektikSelbstzweck
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1337712
Number of pages
259