Die vorliegende Arbeit geht zum einen der Frage nach, welche Selbstreparaturen bzw. Selbstreparaturstrategien es beim simultanen Konferenzdolmetschen aus dem Englischen ins Deutsche und aus dem Englischen ins Rumänische gibt. Zum anderen ist der Unterschied in der Wahl der Selbstreparaturen bzw. Selbstreparaturstrategien zwischen diesen zwei Sprachenpaaren und in Anbetracht der Dolmetschrichtung Gegenstand des Forschungsinteresses.
Um diese zwei Fragen beantworten zu können, wird zunächst der simultane Dolmetschprozess aus psycholinguistischer Perspektive definiert. Dabei kristallisiert sich das den gesamten kognitiven Dolmetschprozess umfassende Self-Monitoring, also eine Selbstbeobachtung und Selbstüberprüfung, als tragendes Element in der Entstehung der Selbstreparaturen heraus. Des Weiteren wird versucht, einige verschiedene Strategien, die beim (Simultan-) Dolmetschen beobachtet werden können, zu erörtern, um schließlich die Diskussion auf Selbstreparaturen und Selbstreparaturstrategien eingrenzen zu können.
Die Selbstreparaturen und Selbstreparaturstrategien werden daraufhin in Anlehnung an früherer Literatur definiert und kategorisiert. Diese Kategorien finden dann im Rahmen einer Korpusanalyse ihre Anwendung, indem die im Korpus identifizierten Selbstreparaturen mithilfe dieser zuvor definierten Kategorien beschrieben werden. Das Korpus selber setzt sich zusammen aus transkribierten englischen Aussprachen aus dem Europäischen Parlament und deren Dolmetschungen ins Deutsche und ins Rumänische.
Es zeigt sich, dass die hier zur Anwendung kommenden Kategorien für Selbstreparaturen und Selbstreparaturstrategien diese Phänomene beschreiben können; bezüglich Selbstreparaturen allerdings nicht immer in einem zufriedenstellenden Ausmaß. Grobe Unterschiede zwischen dem Sprachenpaar Englisch-Deutsch und Englisch-Rumänisch können des Weiteren nicht festgestellt werden. Allerdings besitzt besonders dieser Vergleich aufgrund der begrenzten Größe des Korpus und der hier nicht zur Anwendung kommenden Analyseaspekte, die für einen solchen linguistischen Vergleich notwendig wären, nur eingeschränkte Aussagekraft. Weiterführende Forschung, beispielsweiese in Form eines experimentell nachgestellten Korpus oder retrospektiver Dolmetschprotokolle könnten allerdings Fragen beantworten, die sich im Laufe der hier vorliegenden Diskussion zusätzlich gestellt haben.
This thesis discusses the following two questions: what self-repairs and self-repair strategies are being applied in simultaneous conference interpreting from English into German and from English into Romanian? How do the choices of English-German and English-Romanian conference interpreters differ in terms of self-repairs and self-repair strategies considering the given directionality?
In order to answer these two questions, the simultaneous interpreting process is firstly outlined from a psycholinguistic perspective. It turns out that self-monitoring, a process that comprises the whole cognitive interpreting process, plays a paramount role when it comes to the genesis of self-repairs. In addition, a couple of different (simultaneous) interpreting strategies are discussed to localise possible self-repairs and self-repair strategies among those strategies.
Self-repairs and self-repair strategies are then defined and categorised based on earlier research. These categories are subsequently applied to a corpus which has been previously searched for self-repairs. The corpus itself is compiled from transcribed English debates held in the European Parliament as well as the debates’ interpretations into German and Romanian.
The research confirms that the defined categories of self-repairs and self-repair strategies can describe the phenomena in the corpus. However, the findings also suggest that the categories do not always seem to suffice, especially when it comes to self-repairs. What is more, no major differences in the use of self-repairs and self-repair strategies between the English-German and English-Romanian interpretations can be identified. This finding, however, is of limited validity as the corpus is limited in size, and because a linguistic comparison would require different analysis criteria.
Further investigation designed, for instance, as an experimental replication of the present corpus, in combination with retrospective protocols, could help answer the additional questions which were raised in this thesis.
Die vorliegende Arbeit geht zum einen der Frage nach, welche Selbstreparaturen bzw. Selbstreparaturstrategien es beim simultanen Konferenzdolmetschen aus dem Englischen ins Deutsche und aus dem Englischen ins Rumänische gibt. Zum anderen ist der Unterschied in der Wahl der Selbstreparaturen bzw. Selbstreparaturstrategien zwischen diesen zwei Sprachenpaaren und in Anbetracht der Dolmetschrichtung Gegenstand des Forschungsinteresses.
Um diese zwei Fragen beantworten zu können, wird zunächst der simultane Dolmetschprozess aus psycholinguistischer Perspektive definiert. Dabei kristallisiert sich das den gesamten kognitiven Dolmetschprozess umfassende Self-Monitoring, also eine Selbstbeobachtung und Selbstüberprüfung, als tragendes Element in der Entstehung der Selbstreparaturen heraus. Des Weiteren wird versucht, einige verschiedene Strategien, die beim (Simultan-) Dolmetschen beobachtet werden können, zu erörtern, um schließlich die Diskussion auf Selbstreparaturen und Selbstreparaturstrategien eingrenzen zu können.
Die Selbstreparaturen und Selbstreparaturstrategien werden daraufhin in Anlehnung an früherer Literatur definiert und kategorisiert. Diese Kategorien finden dann im Rahmen einer Korpusanalyse ihre Anwendung, indem die im Korpus identifizierten Selbstreparaturen mithilfe dieser zuvor definierten Kategorien beschrieben werden. Das Korpus selber setzt sich zusammen aus transkribierten englischen Aussprachen aus dem Europäischen Parlament und deren Dolmetschungen ins Deutsche und ins Rumänische.
Es zeigt sich, dass die hier zur Anwendung kommenden Kategorien für Selbstreparaturen und Selbstreparaturstrategien diese Phänomene beschreiben können; bezüglich Selbstreparaturen allerdings nicht immer in einem zufriedenstellenden Ausmaß. Grobe Unterschiede zwischen dem Sprachenpaar Englisch-Deutsch und Englisch-Rumänisch können des Weiteren nicht festgestellt werden. Allerdings besitzt besonders dieser Vergleich aufgrund der begrenzten Größe des Korpus und der hier nicht zur Anwendung kommenden Analyseaspekte, die für einen solchen linguistischen Vergleich notwendig wären, nur eingeschränkte Aussagekraft. Weiterführende Forschung, beispielsweiese in Form eines experimentell nachgestellten Korpus oder retrospektiver Dolmetschprotokolle könnten allerdings Fragen beantworten, die sich im Laufe der hier vorliegenden Diskussion zusätzlich gestellt haben.
This thesis discusses the following two questions: what self-repairs and self-repair strategies are being applied in simultaneous conference interpreting from English into German and from English into Romanian? How do the choices of English-German and English-Romanian conference interpreters differ in terms of self-repairs and self-repair strategies considering the given directionality?
In order to answer these two questions, the simultaneous interpreting process is firstly outlined from a psycholinguistic perspective. It turns out that self-monitoring, a process that comprises the whole cognitive interpreting process, plays a paramount role when it comes to the genesis of self-repairs. In addition, a couple of different (simultaneous) interpreting strategies are discussed to localise possible self-repairs and self-repair strategies among those strategies.
Self-repairs and self-repair strategies are then defined and categorised based on earlier research. These categories are subsequently applied to a corpus which has been previously searched for self-repairs. The corpus itself is compiled from transcribed English debates held in the European Parliament as well as the debates’ interpretations into German and Romanian.
The research confirms that the defined categories of self-repairs and self-repair strategies can describe the phenomena in the corpus. However, the findings also suggest that the categories do not always seem to suffice, especially when it comes to self-repairs. What is more, no major differences in the use of self-repairs and self-repair strategies between the English-German and English-Romanian interpretations can be identified. This finding, however, is of limited validity as the corpus is limited in size, and because a linguistic comparison would require different analysis criteria.
Further investigation designed, for instance, as an experimental replication of the present corpus, in combination with retrospective protocols, could help answer the additional questions which were raised in this thesis.