Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit verfolgt zwei Ziele: Erstens soll der (fünfgliedrige) „elaborierten Hexereibegriff“ als Ordnungskonzept der Forschung überprüft und als Vergleichsmittel für zwei Textkorpora eingesetzt werden. Zweitens wird auf der Basis einer sozialwissenschaftlichen Methode ein Werkzeug für dieses Unterfangen entworfen. Dafür werden zwei Quellenkorpora, 18 Urgichten („Hexereigeständnisse“) aus Rostock (1584) sowie 19 Urgichten aus Hainburg (1617/18) verwendet. Diese werden auf die darin enthaltene Hexereiimagination untersucht und verglichen. Dabei kommt auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring die Computersoftware MAXQDA zum Einsatz. Die Auswertung erfolgt gemäß einem Mixed-Methods Ansatz, wobei die quantitative Analyse als Hinweisgeber und Kontrastmittel für die qualitative Analyse eingesetzt wird. Die Analyse hat gezeigt, dass die Elemente Teufelspakt, Teufelsbuhlschaft, Hexensabbat und Hexenflug in beiden Textkorpora zumindest oberflächlich homogen sind, die Ausprägungen des fünften Elements, des Schadenszaubers, jedoch deutlich divergieren. Obwohl weitere Elemente außerhalb des (fünfgliedrigen) elaborierten Hexereibegriffs auftreten, wird dessen Validität als ein angemessener Grad der Abstraktion vom Material bestätigt. Die entwickelte Methodik erweist sich als nachvollziehbar, ausführlich begründet sowie für die Beantwortung der Forschungsfrage angemessen.